Die Landwirtschaft ist ein großer Treiber in der Wirtschaft Afrikas. Ein Großteil der Menschen lebt von ihr und laut ILO sind 57 Prozent der Bevölkerung in Subsahara-Afrika in der Landwirtschaft tätig. Das bedeutet: viele kleinbäuerliche Betriebe und Familien, die Subsistenzwirtschaft betreiben. Die unterliegt jedoch vielen Schwierigkeiten. Eines der großen Hindernisse für Kleinbauern in Afrika sind die schlechten Lagerbedingungen. Die in vielen Ländern vorherrschende Hitze lässt die Ernte schneller schlecht werden, als es in unseren gemäßigteren Gefilden der Fall ist. Außerdem verfügen vor allem die Klein- und Subsistenzbauern über keine ausreichenden Lagerräume. Besonders dann, wenn die Ernteprodukte gekühlt werden müssen. Die FAO schätzt, dass so etwa 37 Prozent der produzierten Nahrungsmittel in Subsahara-Afrika in der Kette zwischen Produktion und Konsumenten verloren gehen.
Ein Luftbefeuchter als Teil der Lösung
In Nigeria sind etwa 37 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig. Das ist zwar weniger als der Durchschnitt im restlichen Subsahara-Afrika. Doch auch hier sind die Verluste von Lebensmitteln in der Wertschöpfungskette enorm. Um das zu ändern, arbeitet Babajide Oluwase mit seinem Team von RenewDrive an einer Lösung für das Lagerungsproblem. Der Clou dabei: statt Kälte wird Feuchtigkeit zum Lagern genutzt. Feuchtigkeit zu produzieren benötigt nämlich nur einen Bruchteil der Energie im Vergleich zum Kühlen. Mit einem kleinen Luftbefeuchter in einem freistehenden, transportierbaren Lagerkasten werden die Früchte – zunächst einmal Tomaten – mit Feuchtigkeit versorgt.
Die Maschine, EcoBox genannt, ist solarbetrieben und kann damit auch in ländlichen Gebieten ohne Stromnetz verwendet werden. Somit sollen Obst und Gemüse bis zu zwei Wochen länger haltbar sein. Vor allem die momentanen Testobjekte, die Tomaten, lassen sich durch diese Methode gut lagern. Das bedeutet nicht nur weniger Lebensmittelverschwendung, sondern auch eine bessere Ausgangsgrundlage für Bäuerinnen und Bauern. Sie können auf lokalen Märkten bessere Preise für ihre Produkte erzielen, da sie nicht alles auf einmal verkaufen müssen. Ein Prototyp der EcoBox soll bis Ende des Jahres fertig sein.
Ein weiteres Projekt in Nigeria geht die Lebensmittelverschwendung in den Supermärkten an. Wir haben hier bereits darüber berichtet.