Design-Aktion: Sag Nein zu Plastik!
Geschrieben von Jean-Marie Dhur,

Das Symbol schlechthin für die sogenannte Wegwerfgesellschaft ist wohl die gute alte Plastiktüte. Etwa 25 Minuten hat sie ihren großen Auftritt, auf dem Laufsteg zwischen Supermarktkasse und Kühlschrank - und dann fliegt sie entweder selbst in die Tonne oder wird noch ein letztes Mal als Müllbeutel verwendet. Und dann dauert es 100 bis 500 Jahre, je nach Art des Kunststoffes, bis sie sich zersetzt hat und wieder in den Kreislauf der Natur eingeht.
In der Zwischenzeit landet der Kunststoff zu großen Teilen nicht in der Recyclinganlage, sondern in der Landschaft, in Flüssen, im Meer. Dort werden die kleinen Plastikpartikel, die sich beim Zersetzungsprozess bilden (nicht nur von Tüten sondern auch von anderen Verpackungen), oft von Tieren mit Nahrung verwechselt, und verstopfen deren Verdauungssysteme, woran die Tiere elendig sterben. Im Falle der Fische landen die Kunststoffe durch die Tiere dann gerne wieder auf unserem Teller. Von den riesigen Müllteppichen im Pazifik hat mittlerweile auch schon jeder gehört: Manche von ihnen haben die Größe eines kleinen Kontinents.

Studentinnen und Studenten des Berliner Institute of Design haben sich mit dem Thema beschäftigt, und unterstützen nun die Petition für ein Plastiktütenverbot mit einer kreativen Mülltüten-Aufklärungsaktion auf dem Berliner Alexanderplatz, am Donnerstag, dem 20. Juni, um 12:00 Uhr. Als Plastikmonster treten sie auf mit Kostümen, die komplett aus Wegwerftaschen angefertigt wurden, und reißen den Passanten in ihrer Sucht alle Plastiktaschen aus den Händen, um sie sich einzuverleiben. Die Monster-StudentInnen klären gleichzeitig über die Schäden auf, die durch den hohen Verbrauch von Plastik entstehen.

Die Aktion findet im Rahmen der „Deutschen Aktionswoche Nachhaltigkeit“ statt. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung hatte wiederholt diese Aktionswoche ins Leben gerufen. Hierfür wurden Privatpersonen, Stiftungen und Verbände, aber auch Vereine, Behörden, Schulen sowie andere Institutionen dazu aufgerufen, sich im Rahmen der Aktionswoche mit individuellen Projekten zum Thema zu beteiligen. Auch RESET ist mit einer Aktion dabei: Dein Tipp ist gefragt!
Stephan Bohle, Dozent, Gründer und Geschäftsführer des Nachhaltigkeits-Thinktanks futurestrategy iniziierte die Teilnahme seines Kurses für Nachhaltigkeitskommunikation, welchen er am Institute of Design, einer privaten Fachhochschule für Kommunikationsdesign, unterrichtet. Im Rahmen des Kurses beschäftigen sich die Studenten mit zukunftsorientierten Nachhaltigkeitsstrategien und leisten daher ihren Beitrag zur „Deutschen Aktionswoche Nachhaltigkeit“ mit ihrer Aktion. Hier ist der Link zur Online-Petition: Change.org