Mit ToxFox kannst du Kosmetikartikel meiden, die hormonell wirksame Bestandteile enthalten. Besonders energieeffiziente Haushaltsgeräte zeigt dir Ecogator an. Und Kleidungsstücke, bei denen Kinderarbeit im Spiel war, deckst du mit aVOID auf. Das sind nur einige der Apps, die dir dabei helfen können, deinen Alltag bewusster und nachhaltiger zu gestalten. Aber wie hilfreich, nutzerfreundlich und transparent sind sie tatsächlich? Die gesamte RESET-Redaktion hat einige der bekanntesten Anwendungen getestet.
Leider erfüllten viele der von uns getesteten Apps unsere Kriterien nicht oder nur mangelhaft; daher fällt auch unser Fazit durchwachsen aus. Oft sind die Apps nicht auf dem neuesten Stand oder zwar mit sehr guten Inhalten gefüllt, verschenken aber ihr Potenzial, da sie komplexe Informationen nicht übersichtlich genug fürs Smartphone aufbereiten. Manche sind nicht ausreichend transparent oder aber sie greifen zu kurz.
Viele grüne Apps – aber wenig davon sind richtig gut
„Wir haben uns sehr gefreut, dass es so viele Apps im Bereich Green Lifestyle gibt. Wir mussten dabei allerdings feststellen, dass viele der Anwendungen noch Optimierungsbedarf haben. Dennoch können wir einige empfehlen“, so Sarah-Indra Jungblut, Redaktionsleitung von RESET.org.
Unserer Ansicht nach haben Apps einen entscheidenden Vorteil, wenn es darum geht, Motivation und Handlungsanreize zu vermitteln. Wir alle wissen zwar um den Klimawandel und die Umweltprobleme, die wir mit unserem Konsum verursachen. Trotzdem ist es sehr schwer, daran etwas zu ändern und dieses Wissen auch unser Handeln bestimmen zu lassen. Woran liegt das? „Das hat verhaltenspsychologische Gründe“, sagt Boris Demrovski von CO2Online im Interview mit RESET. „Wenn ich mir über eine lange Zeit ein bestimmtes Verhalten angewöhnt habe und Dinge immer so getan habe, dann ist es verdammt schwierig, dieses Verhalten zu ändern – auch wenn ich weiß, dass es eigentlich nicht in Ordnung ist.“
Gerade hier können Apps besonders sinnvoll sein; einerseits machen sie uns hilfreiche Informationen schnell und einfach zugänglich, andererseits können sie uns durch interaktive Features oder Gamification-Elemente andere Verhaltensoptionen aufzeigen und so auf lange Sicht unsere Gewohnheiten nachhaltig verändern. Somit haben die schnellen Helfer in der Hosentasche ein großes Potenzial.
Außerdem ist davon auszugehen, dass sich in den nächsten Jahren im Bereich nachhaltiger Apps mit Sicherheit noch viel tun wird. „Vor allem Scanner-Apps könnten den nachhaltigen Alltag und das bewusste Konsumieren maßgeblich voranbringen. Hier liegt aus unserer Sicht das größte Potenzial“, sagt Uta Mühleis, Gründerin und Geschäftsführerin von RESET.
Unsere Empfehlungen für nachhaltige Apps
Ihr wollt euch von eurem alten Kühlschrank trennen, aber auf keinen Fall einen neuen Stromfresser anschaffen? Dann könnte euch EcoGator bei der Kaufentscheidung unterstützen.
Was tun gegen Kinderarbeit in der Textilindustrie? Das Plugin aVOID filtert die Online-Shoppingtour und hilft so, den Kauf von Kleidungsstücken, die unter solchen ausbeuterischen Bedingungen entstanden sind, zu vermeiden.
Ob mit App beim Einkauf oder zuhause am Rechner: Der NABU-Siegel-Check zeigt, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Mit der kostenlosen Smartphone-App einfach das Logo von der Verpackung abfotografieren oder in der Siegel-Galerie der Webversion stöbern.
Diese drei haben uns in Bezug auf Funktionalität, Aktualität und Transparenz wirklich überzeugt; das heißt aber nicht, das auch andere der getesteten Apps hilfreich sein können. Eine Übersicht und unsere Bewertungen findest du hier: RESET App-Check: Korrekt einkaufen mit den richtigen Apps.
Und eine Übersicht über noch mehr nachhaltige Apps geben wir in unserem Artikel Grüne Apps – Nachhaltige Handyprogramme für Smartphones.