Auf in den Park und Arten bestimmen mit Naturblick

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Torben Geeck
Logo der Naturblick App

Naturblick, die App, mit der du die Natur in der Stadt entdecken kannst, beendet seine Betaphase und stellt eine neue Version in den App Stores zur Verfügung. Zeit, die Anwendung zu testen.

Autor*in Julian Furtkamp, 28.03.17

Mit der vom Museum für Naturkunde Berlin entwickelten App kann man die Natur in der Stadt erkunden. Ich habe sie installiert und für euch einen Feldtest gemacht.

Naturblick downloaden und installieren

Es beginnt erst einmal zu Hause, die App ist im Play Store oder App Store schnell gefunden und ich installiere sie. Als ungewöhnlich fällt erst einmal auf, dass das Programm Zugriff auf meine Geräte-ID möchte und somit aber auch auf bestimmte Anrufdaten zugreifen darf. Es wird aber versichert, dass nur die verschlüsselte Geräte-ID übertragen wird, um den Server zur Mustererkennung vor Missbrauch zu schützen. Die App hat mit ca. 29 MB eine moderate Größe und lädt beim ersten Start noch einige Daten nach. Bei diesem Schritt kam es in der Betaversion noch meist zu einem Timeout, doch jetzt läuft alles glatt. Seit der Betaversion wurden noch Schmetterlinge und einige Kräuter- und Wildblumen hinzugefügt. Insgesamt enthält sie nun ca. 320 verschiedene Arten. Geographisch ist die App momentan weiterhin auf Berlin beschränkt.

Auf dem Startscreen gibt es fünf Funktionen:

  • Tiere bestimmen
  • Pflanzen bestimmen
  • Stöbern
  • Lauterkennung Vögel
  • Umgebung erkunden

Für die Zukunft ist noch eine Artenbestimmung per Foto geplant, aber leider momentan nur ausgegraut erkennbar. „Stöbern“ ist ein Überblick über alle in der App enthalten Arten mit vielen relevanten Informationen, wie etwa Beschreibung, Verwechslungsarten und Wissenswertes. „Umgebung erkunden“ zeigt auf einer Map meinen Standort und die Grünflächen der Stadt mit Beschreibung und den dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten. Aber am spannendsten sind natürlich die verschieden Möglichkeiten, Arten zu bestimmen und deswegen geht es jetzt erst einmal in den nächsten Park.

Ab in den Park: Die App im Feldtest

Schnell wird klar, dass als Tiere wohl nur Vögel in Betracht kommen, denn gerade ist noch zu viel los im Park. Die einzigen Säuger, die ich treffe, sind Hunde beim Spaziergang. Doch in den Baumwipfeln zwitschert es ordentlich und somit nehme ich erst einmal mit der App etwas von dem Gepiepe auf. Nachdem ich die Aufnahme beende, wird diese graphisch dargestellt und ich kann durch Skalieren und Verschieben einen Ausschnitt isolieren und an den Mustererkennungs-Server schicken. Nach dessen Ergebnis habe ich es hier vornehmlich mit Amseln und Meisen zu tun. In den Screens mit ihren Beschreibungen kann ich mir dann auch deren spezifischen Laute anhören.

Ich werde mein Ergebnis aber durch eine visuelle Bestimmung verifizieren. Zur Bestimmung gibt man in verschiedenen Schritten Merkmale des beobachteten Tiers an. Je nach Tiergruppe unterscheiden sich diese Kriterien etwas, Schnabelform und Fußfarbe sind zum Beispiel nur bei Vögeln relevant. Man kann sich von links nach rechts durch die Bestimmungsschlüssel swipen und per Tippen dann zum Beispiel Gefiederfarbe oder Körpergröße auswählen. Bei längeren Listen muss man manchmal runterscrollen, was etwas schwerfällig ist. Die Software hat dann offensichtlich Probleme, seitliches Swipen und vertikales Scrollen gleichzeitig unterscheiden und darauf reagieren zu können. Das ist etwas hakelig, aber am Ende komme ich zu einer Ergebnisliste, die den Vogel über mir als Amsel definiert.

Fazit: Die App ist übersichtlich strukturiert und liefert gute Ergebnisse. Ein Highlight ist die Lauterkennung der Vögel, aber auch auf die Bilderkennung von Tieren darf man gespannt sein. Das Design ist gut aufgeräumt, lediglich das Scrollen der Screens klappt leider nicht immer einwandfrei. Und Spaß macht’s – mal schauen, wie sich die App bei nicht ganz so geläufigen Spezies schlägt.

Die App erhältst du im Play Store und bei iTunes.

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