Ein zweites Leben für Einweg-Masken

Nach einem kurzen Einsatz als Virenfänger sind Einweg-Masken ein weiteres Wegwerfprodukt, das sich auf unseren ohnehin schon enormen Müllbergen stapelt. Wenn es nach einem französischen Unternehmen geht, muss das aber nicht sein.

Autor*in RESET , 20.10.20

Übersetzung RESET :

Das Startup Plaxtil sitzt in dem kleinen Ort Châtellerault in der Nähe von Tours. Seit Ende Juni werden dort Einweg-Masken gesammelt – denn Plaxtil hat einen Weg gefunden, die Masken zu recyceln und daraus wieder einen Rohstoff für neue Produkte zu gewinnen. Einer der Firmengrundsätze beinhaltet, dass die Produktion lokal erfolgen und nicht ins Ausland verlagert werden soll. Nach eigenen Angaben wurden mithilfe von Sammelstellen in Supermärkten bereits 70.000 Masken vor Ort recycelt. 

Im Herbst 2019 war der Plan der beiden Gründer Olivier Civil und Jean-Marc Neveu des Unternehmens noch, Kleidung wiederzuverwerten und aus ihr den so benannten Kunststoff „Plaxtil“ herzustellen. Wie auch für viele Unternehmen in Deutschland änderte sich die Strategie des französischen Startups jedoch mit der Ausbreitung der Corona-Pandemie und Civil und Neveu sattelten auf das Recycling von Einweg-Masken um.

Quarantäne für Masken

Ähnlich wie Menschen, die unter Umständen in Kontakt mit Corona infizierten Personen gekommen sind, müssen auch die Masken erst einmal in Quarantäne – vier Tage. Im Anschluss werden die Einweg-Masken zu Schnipseln zerkleinert und mit UV-Licht bestrahlt. So stellt das Startup sicher, dass die Maskenreste keimfrei sind. Die Schnipsel werden weiter zerkleinert und anschließend mit Bindemittel vermengt, sodass der firmeneigene Kunststoff Plaxtil entsteht. Aus dem neu gewonnenen Rohstoff werden aktuell vornehmlich Plastikvisiere hergestellt, aber auch andere Einsatzmöglichkeiten sind denkbar.

In Deutschland gibt es bisher keine vergleichbare Recyclingmöglichkeit. Daher gilt es, wenn möglich wiederverwendbare Masken zu nutzen und Einweg-Handschuhe und -masken richtig zu entsorgen – im Restmüll. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., Peter Kurth, erklärt: „Benutzte Mundschutzmasken und Gummihandschuhe sind keine Verpackungsmaterialien. Deshalb dürfen sie nicht über die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack entsorgt werden. Diese Abfälle müssen über die Schwarze oder Graue Tonne dem Restmüll zur thermischen Verwertung beigegeben werden.“ Falsch entsorgte Einmal-Hygieneartikeln belasten zunehmend die Sortieranlagen und erschweren damit das Recycling.

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