Das kleinste Mikroskop der Welt

Ein einfacher Clip verwandelt ein Smartphone in ein komplett funktionsfähiges Mikroskop. So können auch in den entlegensten Gegenden Proben analysiert werden.

Autor*in RESET , 06.03.18

Wissenschaftler des australischen ARC Centre haben ein kleines Forschungsinstrument entwickelt: ein winziges Mikroskop, das keine weiteren Kabel oder Leuchten benötigt wie herkömmliche Geräte. Es wird einfach an ein Smartphone geklemmt – und kann mithilfe des Kamerablitzes verwendet werden.

Dies ist vor allem ein Fortschritt für Entwicklungsländer, in denen Mikroskope für Blut- oder Wasseranalysen oft nur in Städten vorzufinden sind. Um zum Beispiel Wasser auf dessen Trinkbarkeit zu analysieren, müsste man in manchen Fällen mehr als 100 Kilometer weit fahren. Mit dem Clip-Mikroskop soll das nun leichter gehen.

„Die Verwendung von Mikroskopen in solchen Gegenden ist essenziell, um die Trinkwasserqualität vor dem Konsum zu prüfen“, sagt Anthony Orth vom ARC Centre, der das Mikroskop mitentwickelt hat. „Es eignet sich auch zur Analyse von Blutproben für Parasitenerkennung und Krankheitsdiagnosen inklusive Malaria.“ So können frühzeitig Krankheiten erkannt werden und weitere medizinische Maßnahmen getroffen werden.

Mikroskop aus dem Drucker

Das Mikroskop ist frei erhältlich. Zumindesten für jemanden, der Zugang zu einem 3D-Drucker hat. Denn eine Vorlage für den Mikroskop-Clip kann man einfach im Internet herunterladen und ausdrucken. Die Vorlage dafür ist Open-Source und Interessierte müssen kein Geld für die Nutzung bezahlen.

Bis zu 1/200stel Millimeter kann man mit dem Mikroskop erkennen. Somit ist es durchaus konkurrenzfähig gegenüber herkömmlichen Geräten im Labor. Unter die Lupe kann man Mikroorganismen, Pflanzen- und Tierzellen, Wasser sowie Blutkörperchen nehmen. Dies kann sowohl für Forscher als auch Menschen in entlegenen Gebieten oder einfach nur Neugierige interessant sein.

Um zu erkennen wie ein Krankheitserreger in einem Blutbild aussieht oder woran man trinkbares Wasser erkennt, braucht es aber natürlich mehr als nur die richtige Lupe. Menschen in entlegenen Gegenden, die das Mikroskop nutzen möchten, müssen auch Zugang zu den damit verbundenen Informationen erhalten. Nur so kann das Mikroskop sein volles Potenzial entfalten und Menschen in Entwicklungsländern den Zugriff zu medizinischen Informationen erleichtern.

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