BRCK – Diese „Steine“ verbinden Afrika

Internetverbindung ist in vielen ländlichen Teilen Afrikas ein rares Gut. Das Unternehmen BRCK aus Kenia baut anpassungsfähige Modems, die ohne Stromversorgung funktionieren können und so auch abgelegene Regionen mit dem Internet verbinden - und hat zudem noch ein Bildungsangebot entwickelt.

Autor*in Jasmina Schmidt, 25.09.18

Unzuverlässige Stromversorgung in Kenia und in vielen anderen Teilen der Welt ist eines der großen Probleme für eine funktionierende Internetverbindung. Viele Stromausfälle sorgen für eine instabile Verbindung und Frustration in der wachsenden Tech-Szene in Afrika. Die verwendete Hardware kommt meist aus dem globalen Norden und ist nicht an den Kontext Afrika mit dessen Bedürfnissen angepasst. Mit diesem Hintergrund startete BRCK – eine Hardware aus Afrika für Afrika.

Mit “Ziegelsteinen” ins Internet

2013 entwickelte BRCK das V1, ein Modem für Gebiete mit regelmäßigen Stromausfällen. Integrierte Akkus konnten das Modem bis zu 8 Stunden ohne Stromverbindung am Laufen halten. Außerdem wechselte das Gerät zur besten verfügbaren Internetverbindung, sei es Ethernet oder mobiles Internet über 3G. Mobiles Internet ist nämlich in den meisten Gegenden verfügbar. Das wasser- und staubgeschützte Gehäuse ist zudem für die extremen Wetterbedingungen gerüstet.

Anfang letzten Jahres wurde dann der SupaBRCK auf den Markt gebracht, eine Kombination aus Modem, Server und Speicher. Das multifunktionale Gerät kann über verschiedenste Arten mit Strom versorgt werden. Ein Solarsystem kann zum Beispiel angeschlossen werden und sorgt für eine nachhaltige Energieerzeugung und ermöglicht vor allem die Nutzung fernab des Stromnetzes. Zusammen mit dem SupaBRCK wird auch der Service “Moja” angeboten, das die Konnektivität in Afrika revolutionieren soll. Bei Moja handelt es sich um öffentlich zugänglichen, kostenlosen, durch Werbung finanzierten Internetzugang für alle, der durch die SupaBRCKs zur Verfügung gestellt wird. Momentan sorgt Moja in Nairobi in vielen Bussen und an Kiosken für eine kostenlose WLAN-Verbindung.

 

Auch Bildungsangebote stehen auf der Agenda des kenianischen Unternehmens. Mit dem Kio Kit wurde eine integrierte Lernplattform entwickelt, die einfach transportierbar ist. Die wettergeschützte, verschließbare Box enthält 40 Tablets, die an afrikanische Bedingungen und für die Handhabung von Kindern angepasst sind. Der eingebaute SupaBRCK liefert dann die abgespeicherten Lerninhalte und kann die Schulklasse mit Internet versorgen.

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