BILD empfiehlt Ökostrom. Nicht.

Die Bildzeitung reitet mit auf der Wechselwelle zu Ökostrom, die durch den Atomunfall in Japan ausgelöst wurde. Bei bild.de werden die günstigsten Öko-Tarife empfohlen. Tatsächlich ist kein einziger wirklich grüner Anbieter dabei.

Autor*in Helge Peters, 16.03.11

In einem Ratgeberartikel auf bild.de stellt das Springer-Blatt ein PDF bereit, das die günstigsten Ökostromtarife in den größten deutschen Städten auflistet. Zwei Anbieter dominieren: DiscounterStrom und Hitstrom.

DiscounterStrom bietet einen Tarif an, der 100 % aus Erneuerbaren zusammengesetzt sein soll. Klingt gut, nur verrät die Stromkennzeichnung des Unternehmens, dass es für seinen normalen Stromtarif durchaus noch schmutzige Energieträger nutzt. Nämlich Kernenergie zu 24,4 % sowie fossile und sonstige Energieträger zu 56,3 %, so der letzte Stand auf der Website.

Hitstrom verkauft zwar tatsächlich zu 100 % Ökostrom, allerdings zertifiziert über das fragwürdige RECS-Label. Damit ist es möglich, Atomstrom zu Ökostrom neu zu etikettieren, wie Stiftung Warentest erklärt: „Betreiber von Ökostromkraftwerken erhalten für jede erzeugte Megawattstunde Strom ein RECS-Zertifikat als Beleg für die umweltschonende Herstellung. Die Zertifikate werden getrennt vom physikalischen Strom europaweit gehandelt. So kann zum Beispiel ein Stromanbieter in Deutschland RECS-Zertifikate eines norwegischen Wasserkraftwerks kaufen und seinen Kunden damit einen Ökostromtarif anbieten, obwohl er physikalisch nur Atomstrom liefert.“

Glaubwürdig geht anders.

Keiner der bei BILD genannten Tarife hat ein unabhängiges Zertifikat, etwa das Grüner Strom Label oder OK Power. Diese Labels stellen sicher, dass der Anbieter tatsächlich zum Ausbau erneuerbarer Energien beiträgt.

Anstatt nur auf der Ökowelle mitzuschwimmen. So wie BILD.

Wer zu echtem Ökostrom wechseln will, findet bei uns eine Übersicht der glaubwürdigen Anbieter.

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