Es war eine Mammutaufgabe. Doch Jan Schiele und Felix Matschinske von Lucid ist es gelungen, eine App (W´sHR) zu entwickeln, mit deren Hilfe sie alle Informationen zum Thema Frauenrechte so bündeln, dass sie in eine Hand passen. Alle Gesetzestexte, Verordnungen, Anhänge und Hintergrundinformationen, die bei der UN ganze Archive füllen und zu denen nur Experten Zugang haben, sind jetzt leicht zugänglich gemacht.
Die Idee für W´sHR hatte der Menschenrechtsexperte Swen Dornig, den Schiele und Matschinske privat kennen. Er hatte den Bedarf erkannt und sie haben gemeinsam gebrainstormt. Natürlich müssen solche Projekte erst finanziert werden. Dies geschehe mit Hilfe von Institutionen oder NGO´s. „Häufiger geben Regierungen die Gelder. Beim Thema Menschenrechte sind zum Beispiel die Schweiz und Liechtenstein sehr engagiert“, erklärt Schiele gegenüber pressesprecher.com. Das Thema scheint Lucid wirklich wichtig zu sein, denn sie hat außerdem eine App entwickelt, die über Kinder in bewaffneten Konflikten informiert.
Multimedial aufklären in der ganzen Welt
Die W´sHR-Anwendung wurde schon in 92 Ländern heruntergeladen. Auch in Afrika sollen Frauenrechte mit Hilfe der App endlich ankommen. Laut Schiele könnte die Resolution 1325, die im Jahr 2000 vom UN-Sicherheitsrat verabschiedet wurde, dabei helfen. In ihr wurden erstmals Konfliktparteien dazu aufgerufen, die Rechte von Frauen zu schützen und sie gleichberechtigt in Friedensverhandlungen, Konfliktschlichtung und den Wiederaufbau mit einzubeziehen. Darauf basierend könnten Frauen- und Kinderechte in der ganzen Welt verbreitet werden.
Schieles Vision ist also durchaus real: „Frauen haben bei Friedensgesprächen großen Einfluss, weil sie tief in der Gemeinschaft verwurzelt sind und großes Interesse an einer Lösung haben. Deswegen arbeiten wir an einer App und einer Webplattform, die außerdem lokalen Medien, NGOs und Institutionen ausdruckbares Schulungsmaterial zur Weiterverbreitung durch Entwicklungshelfer oder Lehrer zur Verfügung stellen. Dazu entstehen 10-sekündige Filme mit Erzählstimme sowie Einzelbilder für die Weiterverbreitung durch Soziale Medien.“
Alles in allem ein ambitioniertes, intelligentes Projekt, welches tatsächlich einen Beitrag zum Thema Menschenrechte leisten kann.