Alles gut bei Foxconn?

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Um den chinesischen Elektronikproduzenten Foxconn ist es mittlerweile eher ruhig geworden. Tatsächlich verbessert hat sich wenig.

Autor*in David Pachali, 19.12.10

Um den chinesischen Elektronikproduzenten Foxconn ist es mittlerweile eher ruhig geworden. Tatsächlich verbessert hat sich wenig.

Foxconn, das als Zulieferer für internationale IT-Unternehmen wie Apple, Sony, HP oder Dell tätig ist, kam nach der Selbstmordserie in der ersten Jahreshälfte international in die Schlagzeilen, auch bei RESET war es Thema.

Nachdem man bei Foxconn in Shenzen zunächst mit einer Art „Selbstmordverbotsvertrag” reagierte, den die Beschäftigten unterschreiben sollten, wurden dann Fangnetze auf dem Fabrikgelände und an den Unterkünften der Arbeiter/innen angebracht, die verhindern sollen, dass sich weitere Beschäftigte zu Tode stürzen. Auch die Löhne wurden mittlerweile erhört.

Dass es damit nicht getan ist, hat zuletzt die Studie „Workers as Machines: Military Management in Foxconn“ (PDF) der NGO SACOM (Students and Scholars against Corporate Misbehaviour) gezeigt. Die Studie beruht auf rund 100 Interviews mit Foxconn-Beschäftigten in Shenzen und weiteren Werken und macht deutlich, dass sich bei Foxconn ebensowenig wie bei seinen Kunden substanziell etwas bewegt hat. Denn es ist auch die Beschaffungspolitik der Elektronikunternehmen, die Produzenten wie Foxconn zu billigster Produktion antreibt, die nur mit miserabelsten Arbeitsbedingungen und einem militärischen Management-Regime zu leisten ist.

Als Ergänzung zur Studie hat Jack Qiu von der Chinesischen Universität Hongkong den Film „Deconstructing Foxconn” produziert, der gerade veröffentlicht wurde. Darin gibt es unter anderem ein Interview mit Zhang Hou-Fei, Ex-Foxconn-Mitarbeiter im unteren Management und mit Tian Yu, die einen Selbstmordversuch überlebte:

 

[via]

 

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