Alle Jahre wieder: Grüne Weihnachten

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Wenn die Feiertage nahen stehen Umweltbewusste häufig vor der Frage, wie nachhaltig und ohne schlechtes Gewissen gefeiert werden kann. Die gute Nachricht: Die Gestaltung ökologisch korrekter Feiertage ist möglich! RESET gibt Tipps, wie grüne Weihnachten gelingen können. Vom korrekten Weihnachtsbaum über sinnvolle Geschenke und kreative Verpackungen.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 18.12.12

Ökologische Weihnachtsbäume

Die meisten Bäume, die bei Baum-Verkäufen erworben werden, stammen von Plantagen aus Skandinavien, Osteuropa oder Irland. Ausser den ökologisch nicht sinnvollen langen Transportwegen sprechen noch andere Gründe dafür, sich nach Alternativen umzusehen: bei der Aufzucht der Bäume werden Gifte und Dünger eingesetzt, die Böden und Grundwasser, Flüsse und Seen belasten.

 

Es geht natürlich auch anders!

  • Es gibt sie – anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen, die auf mineralische Düngung und jeglichen Pestizideinsatz verzichten. Robin Wood hat zertifizierten Betriebe und Verkaufsstellen mit  ökologischer Weihnachtsbaumkultur oder Bäumen aus der ökologischen Waldwirtschaft nach Bundesländern geordnet zusammengestellt: http://www.robinwood.de/wo-kaufen.406.0.html 
  • Wenn Du keine Verkaufsstelle in Deiner Nähe findest, dann kannst Du Dich nach Direktverkaufsangeboten von nahegelegenen Forst- oder Plantagenbetrieben umsehen. So vermeidest Du, ungewollt einen weitgereisten Baum nach Hause zu tragen.
  • Mythos Pottbaum: Wer glaubt, es sei baumfreundlicher, statt eines geschlagenen Weihnachtsbaums einen mit Wurzeln und Topf zu erstehen, der irrt leider. Der größte Teil dieser Bäume überlebt das Weihnachtsfest nur wenige Wochen oder Monate. In den warmen Wohnungen wachen die Bäume aus ihrer Winterruhe auf und beginnen auszuschlagen. Wird dann der Baum ausgesetzt, geht es meistens sehr schnell ein. Lebende Bäume machen nur mit der richtigen Pflege Sinn: Am besten ist es, den Baum im Topf an einem kühlen Ort, z.B. in der Garage oder im Treppenhaus, bis zu Frühjahr aufzubewahren und erst nach dem Frost auszupflanzen. In der Wohnung regelmässig gießen nicht vergessen und am besten nachts an einen kühlen Ort tragen!
  • Am besten: kein Weihnachtsbaum! Die umwelt- und ressourcenschonenste Variante ist die Rückkehr zum christlichen Gabenbaum, der meist aus irgendeinem Laubbaumgeäst bestand. Das können Äste sein, die beim Auslichten und Zurückschneiden im Garten anfallen – im eigenen Garten, beim Nachbarn oder in öffentlichen Grünanlagen. Die zunächst etwas kargen Äste lassen sich dann mit einiger Phantasie in einen festlichen „Christbaum“ verwandeln.
  • Was ist ein Baum ohne Weihnachtsbaumschmuck? Müll spart, wer auf Plastikschmuck wie Lametta, Kugeln oder Plastiksterne zu verzichten. Wie wäre es stattdessen mit natürlichem, eher klassischem Baumschmuck wie Zapfen von Fichten, Lärchen oder Kiefern, leuchtend roten Hagebutten oder Berberitzenfrüchten, Walnüssen, getrockneten Äpfeln oder anderem Obst, vielleicht auch Strohsternen, bunten (Baum)Wollbändern und Gebäck? Mit z.B. Wasserfarbe oder anderen umweltverträglichen Farben lässt sich das ganze auch bunt gestalten. Hier findest Du noch mehr Tipps.

Schlemmen mit gutem Gewissen

  • Die Internetseite waskochen.ch hat in Zusammenarbeit mit dem WWF und der Universität St. Gallen einen Wettbewerb zu ökologischen Festtagsrezepten ausgeschrieben: Auf der Wettbewerbshomepage kann man mehr zur Öko-Schlemmerei erfahren und zahlreiche saisonale Festtagsrezepte einsehen. Zusätzlich gibt der WWF Hinweise zum Thema Bio-Fleisch zum Fest.
  • Das Weihnachtsmenue.de bietet nicht nur Rezepte für verschiedene Fleisch- & Fischmenüs zu Weihnachten sondern auch Bio-Menüs und vegetarische Gerichte für die Festtage.

Grünes Verpacken

Im Beitrag Geschenke mit Sinn haben wir bereits über öko-korrekte Geschenk- und Spendemöglichkeiten berichtet. Nun geht es um die bereits vorhandenen Präsente: Auch deren Verpackung lässt sich umweltfreundlich gestalten.

  • Am wenigsten Müll macht: keine Verpackung! Wer nicht darauf verzichten möchte, kann gebrauchtes Geschenkpapier aufheben und wieder verwenden oder Recycling-Geschenkpapier (mit dem blauen Engel), Packpapier oder Zeitungspapier verwenden. Besser als Klebestreifen sind Schnüre aus Naturfasern. Schön und wiederverwertbar sind auch selbstgenähte oder gekaufte Geschenkbeutel aus Stoff, Papiertaschen und mit alten Zeitungen oder Zeitschriften beklebte oder bemalte Dosen und Kartons. Die Verzierung lässt sich bei einem Waldspaziergang finden: Zweige, Zapfen, Nüsse, getrocknete Früchte und Blätter.

Spenden und/statt Schenken

Brauchen wir wirklich noch einen Schal? Das 10. Parfüm? Die 20. Krawatte? Wie wäre es denn, mit einem Geschenk mehr als eine Person zu beglücken? Spenden statt Schenken ist eine Tradition, die langsam von Nordamerika nach Europa gefunden hat. Die Idee von Spenden statt Geschenken ist, im Namen der einer Person Geld an eine Organisation oder eine Einrichtung zu Spenden. Wie wäre es: für Deine Oma spendest Du eine Ziege in Afrika, für Deine Eltern eine Notunterkunft auf Haiti, für Deinen Bruder unterstützt Du ein Windenergieprojekt auf Madagaskar. Für jeden lässt sich was passendes finden, denn: Hilfsbedürftige gibt es überall, sinnvolle Projekte auch.

Im Artikel Geschenke mit Sinn haben wir Möglichkeiten zusammengestellt, mit Spenden verschiedenste Projekte zu unterstützen. Mehr zur Geschichte des Spendens erfährst Du in dem Wissen-Artikel zum Thema Spenden. Nach einem passenden Spendenprojekte kannst Du Dich bei unseren Partnerprojekten umsehen.

Na dann, schöne Weihnachten!

Nebenbei Spenden dank Charity-Shopping

Charity-Shopping kombiniert Online-Einkaufen mit Spenden. Mit dem Einkauf über entsprechende Portale kannst du soziale Einrichtungen unterstützen.

Feste feiern – Umwelt schonen

Ob Silvester, Geburtstag, Hochzeit oder einfach so – Anlässe für rauschende Feste gibt es genug. Doch meist hinterlassen sie nicht nur schöne Erinnerungen, sondern auch große Müllberge und eine enorme CO2-Bilanz. Wir haben hier Tipps zusammengestellt, wie du dein Fest umweltschonend gestalten kannst.

Geschenke mit Sinn

Viele Geschenke stehen am Ende oft nur als Staubfänger herum. Ein kostbareres Geschenk als mehr „Zeug“ ist Zeit. Denn davon haben die meisten von uns zu wenig. Wie wäre es also damit, einen gemeinsamen Waldspaziergang, einen Fahrradreparaturworkshop, eine Nähmaschineneinführung oder einen Kochkurs zu verschenken?