Aktiv gegen Rückwurf von Fischen

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Ungefähr die Hälfte der in der Nordsee gefangenen Fische kommen als Rückwurf zurück ins Meer. Die Überlebenschancen diese Tiere ist jedoch äußerst begrenzt. Auch in anderen europäischen Gewässern ist diese Praxis üblich.

Autor*in Frank Wichert, 16.04.12

Ungefähr die Hälfte der in der Nordsee gefangenen Fische kommen als Rückwurf zurück ins Meer. Die Überlebenschancen diese Tiere ist jedoch äußerst begrenzt. Auch in anderen europäischen Gewässern ist diese Praxis üblich.

Das Quotensystem, welches festlegt, welche Fischart in welchem Umfang gefischt werden darf, und eigentlich dem um Schutz der Fischbestände dienen soll, ist mit Grund für die Rückwürfe. Da man aber als Fischer kaum steuern kann, welche Art man einfängt, gelangen eben auch Fische ins Netz, die nicht behalten werden können und demzufolge wieder ins Meer geworfen werden. Genaue Zahlen über die Rückwurfmengen liegen nicht vor, doch Schätzungen der EU für die Nordsee bewegen sich im Rahmen zwischen 40 und 60% des Fangs.

Zusätzlich zu den Fischen, die aufgrund der Quotenregelung größtenteils verenden, umfasst der Rückwurf auch solche Fische, die aktuell nicht so stark nachgefragt werden.

In der Gemeinsamen Erklärung über Rückwürfe im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik von 2011 unterstreichen „Dänemark, Frankreich, Deutschland und das vereinigte Königreich … ihre Auffassung, dass die bisherige, Ressourcen verschwendende Praxis der Rückwürfe erheblicher Mengen an Fisch, die durch die bestehende Ausgestaltung des Bewirtschaftungssystems geduldet, zum Teil sogar gefördert wird, beendet werden muss“. Auch die EU-Kommission wies bereits 2007 auf die Problematik dieser Verschwendung hin. Gegenwärtig wird die gemeinsame Fischereipolitik (CFP) für das Jahr 2012 reformiert.

Welche Möglichkeiten gibt es nun für uns Verbraucher, etwas zur Verbesserung dieser Situation beizutragen?

  • Online-Petition von „Tims Fish Fight“ gegen die Verschwendung von Fisch im Fischereigewerbe durch Rückwürfe unterzeichnen.
    „Tims Fish Fight“ ist eine Online-Kampagne, angeführt von dem Fernsehkoch Tim Mälzer, die gegen die Verschwendung von Fisch im Fischereigewerbe durch Rückwürfe kämpft. Die Initiative will die Einführung eines Rückwurfverbots im Rahmen der Reform der EU-Fischereipolitik erwirken.  Die Fischereigesetze werden nur alle 10 Jahre neu verhandelt. Jetzt ist die Zeit zu handeln.
  • Durch eine bewusste Auswahl an der Fischtheke die Fischbestände aktiv schützen.
  • Am 20. April 2012 den Fish Dependence Day in Berlin besuchen.
    Es ist der Tag, an dem Deutschland die eigenen Fischbestände für das laufende Kalenderjahr aufgebraucht hat und auf Einfuhren von auswärts angewiesen ist. Geboten ist am Fish Dependence Day eine Podiumsdiskussion zum Thema Überfischung sowie eine lange Tafel.
  • Mehr über die Hintergründe der Überfischung der Meere erfahren.
Überfischung der Meere

Um die Fischbestände ist es schlecht bestellt: Die weltweite Nachfrage nach Fisch ist in den vergangenen Jahren geradezu explodiert, während die Fischbestände in den Weltmeeren dramatisch weiter schrumpfen.