AirVisual: Sag mir, wo du bist und ich sage dir, was du atmest

AirVisual will das Bewusstsein für die Luftverschmutzung und die damit verbundene Belastungen stärken.

Gute Luftqualität in Städten? Eine echte Herausforderung! Dichter Verkehr, Baustellen, Straßenarbeiten... All das erzeugt giftige Partikel, die eine ernste Bedrohung für die Gesundheit darstellen – und zwar eine, die für unsere Augen unsichtbar ist. Das Startup AirVisual will das ändern.

Autor Annalisa Dorigo:

Übersetzung Annalisa Dorigo, 24.07.17

Statistiken zur urbanen Luftverschmutzung sind keine besonders angenehme Lektüre. Laut der WHO atmen 80 Prozent der Stadtbewohner weltweit verschmutzte, für unsere Gesundheit schädliche Luft. Allein im Jahr 2012 starben sieben Millionen Menschen an den Folgen von Luftverschmutzung in Gebäuden sowie im Freien. Da die weltweite Verstädterung immer weiter zunimmt, können sich wohl die meisten von uns dieser unsichtbaren Falle giftiger Luft nicht dauerhaft entziehen.

Genau dieses Problem will das Startup AirVisual angehen: Mit einer Online-Plattform, einem Monitor für die Luftqualität und einer App soll die Belastung durch Luftverschmutzung verringert werden, sowohl in Gebäuden als auch im Freien. Das Motto des Startups lautet: „Der erste Schritt, um die Luft, die wir atmen zu verbessern, ist, dass wir wissen, was wir atmen, woher es kommt und wie wir es verbessern können.“

© https://airvisual.com/press

Mit Daten die Luft säubern

Das 2015 gegründete AirVisual ermöglicht den Zugang zu einer globalen Luftqualitäts-Datenbank, die derzeit mehr als 9.000 Städte abdeckt. Die Plattform sammelt Wetter- sowie Luftqualitätsdaten von Regierungen und Satelliten und führt diese zusammen, um die Luftqualität für die nächsten drei Tage präzise und zuverlässig vorherzusagen. Diese Vorhersagen umfassen auch CO2-Werte und PM2.5-Messwerte für sechs Schlüsselschadstoffe – d.h. Messwerte von Partikel-Emissionen (wie z. B. aus Kraftwerken), die 2,5 Mikrometer oder kleiner und damit für das Auge nicht sichtbar sind. Diese Kleinstpartikel sind eine Gefahr für Hals und Lunge und können aufgrund ihrer geringen Größe sogar von der Lunge direkt in die Blutbahn gelangen.

Das Startup bietet außerdem einen Monitor für die Luftqualität, den AirVisual Node. Dieser kann nicht nur die Luftverschmutzung drinnen und draußen in Echtzeit messen, sondern warnt auch davor, wenn die Luftqualität die Normwerte überschreitet. Mit dem Internet verbunden kann der Monitor außerdem Live-Messwerte sammeln und in eine globale Luftqualitätskarte einspeisen. Dieses interaktive Werkzeug ist Teil der AirVisual Smart-Technologie-Palette. Der Preis liegt derzeit bei 269 Euro und ist damit wohl nicht für jeden Geldbeutel erschwinglich.

Es gibt aber auch die kostenlose AirVisual-App, die in der Lage ist, die Luftverschmutzung sowohl drinnen als auch draußen zu überwachen und zu tracken und Vorhersagen für die Luftqualität und das Wetter zu treffen. Die App umfasst außerdem Dienste wie Gesundheitsempfehlungen, News und Forschungsergebnisse zum Thema Luftverschmutzung und bietet ebenfalls einen Zugang zur globalen Luftqualitätskarte.

Das Ziel von AirVisual ist klar: mehr Menschen Echtzeit-Daten zur Luft, die wir atmen, zur Verfügung zu stellen und uns damit in die Lage zu versetzen zu handeln, um Luftverschmutzung und ihre Risiken zu reduzieren oder zu vermeiden.

So funktioniert der AirVisual Node-Monitor:

Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Lydia Skrabania und erschien zuerst auf unserer englischsprachigen Seite.

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