60 Jahre nach der Erstbesteigung – Mount Everest wird zum Müllberg

Genau heute vor 60 Jahren standen zum ersten Mal Menschen auf dem höchsten Berg der Welt. Am 29. Mai 1953 erreichten der Brite Sir Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay den Mount Everest. Der Triumph von damals hat dem Bergsteigertourismus Tür und Tor geöffnet. Mit den Touristen ist der Müll auf den Berg gekommen.

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 29.05.13

 

Einsamkeit und Stille sind nur noch an wenigen Tagen auf dem höchsten Berg der Welt zu finden. Mittlerweile herrscht hier an manchen Tagen sogar ein großes Gedränge. Der Besucherrekord vom 16. Mai 2010 mit 160 Menschen dort oben wird wohl bald übertroffen werden. Denn seit der Erstbesteigung wagen sich Jahr für Jahr hunderte Abenteuerlustige an den Giganten. Unter ihnen sind nicht nur erfahrene Alpinisten, sondern auch immer mehr Touristen. Hundertschaften von einheimischen Sherpas ermöglichen unerfahrenen Touristen den Aufstieg, indem sie vom Basislager bis zum Gipfel eine Art Klettersteig mit Seilpassagen, Pritschen und Sauerstoffdepots einrichten. „Und dann steigen die Touristen, es sind wirklich Touristen, auf dieser Piste zum Gipfel.„, schildert Reinhold Messner. Tagesschau.de zeigt den Ansturm in eindrücklichen Bildern.

Der stetig wachsende Bergsteigertourismus nicht nur am Mount Everest, sondern in der gesamten Himalaya-Region hinterlässt seine Spuren: an den Wegrändern und in den Lagern häufen sich Zelte, Ausrüstung, Verpackungen, Sauerstoffflaschen. Denn am Berg wird alles zurückgelassen, was nicht mehr gebraucht wird. Viele Sherpas und Bergsteiger prangern mittlerweile die Umweltverschmutzung in den Bergen an. Müllsammelaktionen in diesen eisigen Höhen sind aufwändig – und daher selten.

Unser Projektpartner in Ladakh hat eine große Offensive gestartet, um die Müllflut einzudämmen. Mit Deiner Spende kannst Du die Organisation LEDEGH unterstützen, dass es in der Himalaya-Region nicht bald auch den höchsten Müllberg zu erklimmen gibt. Infos und Spenden:  Nachhaltige Entwicklung auf dem Dach der Welt

Der Run auf die Mount Everest-Region konzentriert den Tourismus auf ein sehr kleines Gebiet. Nur wenige Einheimische profitieren damit von den Touristen. Ein neues Netz aus Wanderwegen soll dies ändern. Die Süddeutsche berichtet: Trekking in Nepal – Abseits von Mount Everest und Annapurna

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