3D-Drucker sollen Haitis Krankenhäuser unterstützen

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Im Januar 2010 bebte die Erde in Haiti. Bis heute hat sich das Land von den Folgen dieses schweren Erdbebens nicht vollständig erholt. Vor allem die medizinische Versorgung ist oftmals mangelhaft. Nun soll ein Projekt dem Land helfen, sich selbst zu helfen. Das Projekt iLab Haiti ist eine Initiative von KIDmob und bringt 3D-Drucker nach Haiti, wo sie unter anderem medizinisches Equipment drucken sollen.

Autor*in Laura Holzäpfel, 31.12.13

Ashley Dara von iLab Haiti erzählt, wie es zu der Idee kam: „Als ich letztes Jahr in Haiti war, habe ich mitbekommen, wie eine Freundin ein Krankenhaus leitete, das nur unzureichend ausgestattet war. In einer Nacht sollten fünf Babys zur Welt kommen, doch es fehlte an Klammern für die Nabelschnüre der Kinder. Die Krankenschwestern zerschnitten kurzerhand ihre Gummihandschuhe, um damit die Nabelschnüre abzuklemmen. Sie musste die Babys also mit bloßen Händen holen, obwohl einige der Mütter HIV-positiv waren.
Ich dachte nur: Wenn wir jetzt einen 3D-Drucker hätten, könnten wir die Klammern einfach ausdrucken.“

Hilfe zur Selbsthilfe

Das Team um iLab Haiti möchte bei diesem Projekt vor allem der Bevölkerung Hilfe zur Selbsthilfe geben. Die Teammitglieder wollen erklären, wie die Werkzeuge mit Hilfe der Drucker hergestellt werden und wie die Geräte im Notfall wieder repariert werden können. Zukünftig soll so die Möglichkeit entstehen, kreativ eigene Wege zu finden, dringende Probleme zu lösen.

Das Projekt sucht weiterhin nach Kooperationspartnern. Unter anderem wäre es für das Team interessant, mit Firmen zusammenzuarbeiten, die recyceltes Plastik nutzbar für 3D-Drucker machen können. So könnte dieses Projekt gleichzeitig auch einen Beitrag dazu leisten, Plastik wiederzuverwerten. Neue Ansätze dafür lieferte kürzlich auch die Idee des Social Plastic, bei der gesammeltes Plastik als Währung in der Plastic Bank gegen Werkzeuge und Schulunterricht eingetauscht werden kann.

Bleibt nur zu sagen: Auf ein neues Jahr mit kreativen Köpfen und frischen Ideen!

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Haiti – Auch drei Jahre nach dem Beben werden noch Häuser benötigt

Morgen jährt sich das schwere Erdbeben auf Haiti zum dritten Mal. Fast 90 % aller Gebäude wurden zerstört, Hunderttausende verloren ihr Dach über dem Kopf. Letztes Jahr führte Hurrican Sandy zu einem Wiederanstieg der Cholera und weiterem Leid. Auch wenn sich schon einiges getan hat, so benötigen noch immer viele Menschen Hilfe - und dabei vor allem eines: ein Dach über dem Kopf.