Viele Geflüchtete würden gerne studieren, dürfen oder können aber nicht, weil ihr Aufenthaltsstatus nicht geklärt ist oder Dokumente fehlen. „Das ist verschwendete Zeit. Die Leute brauchen einen Sinn im Leben„, sagt Markus Kressler und hat deshalb zusammen mit Freunden die Wings-University gegründet.
Die Idee, Geflüchteten den Zugang zum Studium zu vereinfachen, ist nicht ganz neu. Bisher können sie jedoch keinen international anerkannten Abschluss bekommen, so wie es die Wings-University vorsieht. Überhaupt ist einiges anders als an anderen Unis: Einschreiben kann sich jeder, ganz ohne Pass oder Schulzeugnisse. Erst am Ende des Studiums muss man für den Abschluss seine Identität nachweisen. Außerdem soll es keine Studiengebühren und Hürden wie den NC geben.
Immer mehr Hochschulen sollen mitmachen
Die Uni funktioniert nach dem Fernuni-Prinzip. Das Studium wird also überall möglich sein – ob nun in einer abgelegenen Unterkunft oder in einem der weltweiten Flüchtlingslager. Alle Kurse werden auf Englisch sein. „Das bedeutet, die Flüchtlinge können an jeder Stelle das Studium weiterführen oder ein neues aufnehmen„, erklärt Markus.
Die Universität könnte ein wirklicher Erfolg werden, denn mittlerweile sind über 3000 Anmeldungen und Anfragen aus der ganzen Welt eingetroffen. Auch beginnen bereits Gespräche mit deutschen, aber auch internationalen Universitäten.
Schon im Herbst, spätestens aber im Frühjahr 2016, sollen die ersten Studiengänge starten. Erstmal nur klassische Fächer wie BWL, Lehramt oder Architektur. „Das sind Studiengänge, die sowohl im Heimatland, als auch hier gut anwendbar sind„, sagt Markus und ist optimistisch: „Einer muss es probieren. Und ich glaube, wenn wir es nicht schaffen, packt es keiner.„