Bergbau in Ghana: Wo bleibt mein Geld?

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In Ghana müssen Bergbauunternehmen 3 Prozent ihres Umsatzes an die Kommunen abgeben. Leider geschieht das nur in den seltensten Fällen - wenn überhaupt. Und keiner bekommt was davon mit, weil es niemand wirklich überwacht. Das könnte sich jetzt ändern mit "Where do my money dey?"

Autor*in Hanadi Siering, 02.06.14

Hacker aus Ghana, die sich fragen „Where do my money dey?“ (i.S.v. Wo bleibt mein Geld?), wollen dem Bergbau und seine kommunalen Einnahmen ein bisschen mehr Transparenz verleihen. Die Idee wurde mit der Unterstützung der Initiative Code for Africa umgesetzt.

Die Plattform ermöglicht es, eine Region auszuwählen und zu sehen, wie viel die Bergbauunternehmen an die Kommunen hätten zahlen sollen und wie viel sie tatsächlich gezahlt haben. Die Zahlen basieren auf offiziellen Angaben – und die Differenz spricht Bände.

Menschen, die in den Abbaugebieten leben, haben außerdem die Möglichkeit ihre Augenzeugenberichte auf „Share your Story“ über die Machenschaften der Bergbauunternehmen zu hinterlassen.

Leider scheint die Website etwas vernachlässigt. Es fehlen Bilder und Texte. Es ist zu hoffen, dass die Idee von „Where do my money dey?“ nicht einfach irgendwo versickert, sondern sich als ein wirkungsvolles Tool gegen die Ausbeutung im Rohstoffsektor und der damit einher gehenden Armut schnell weiterentwickelt.

Der Fluch natürlicher Ressourcen: Trotz Rohstoffreichtum bettelarm

Die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Sierra Leone, Liberia, Angola, der Tschad. Länder, die über große Rohstoffvorkommen verfügen, aber weit davon entfernt sind, Armut und Hunger im eigenen Land zu überwinden. Der Reichtum an Öl, Kupfer oder Edelsteinen könnte eine Quelle für Entwicklung sein. Statt Wohlstand grassieren in diesen Ländern in der Realität jedoch Krieg und Gewalt. Der Reichtum wird zum Fluch. Keine zufällige Erscheinung.