Schon seit Tausenden von Jahren halten Menschen Bienen – es gibt sogar archäologische Hinweise, dass Bienen schon im alten Ägypten und im prähistorischen Griechenland gehalten wurden. Die emsigen Tierchen waren damals wie heute Lieferanten von Wachs und Honig.
Aber die Bedeutung der Bienen geht weit über den süßen Saft hinaus. 80 % aller Nutz- und Wildpflanzen werden von Bienen bestäubt, genauso von domestizierten wie von ihren wild lebenden Artgenossen. Leider geht die Anzahl der fleißigen Bestäuber durch den enormen Einsatz von Pestiziden, fehlende Nahrungsquellen und schrumpfende Lebensräume immer weiter zurück, wie Berichte aus allen Teilen der Welt nachweisen. Doch fallen die kleinen Tierchen als Bestäuber weg, sind auch fast alle Pflanzen bedroht. Daher schlagen Wissenschaftler Alarm, um dem Bienensterben Einhalt zu gebieten und damit letztendlich auch die Pflanzen, die uns nähren, zu schützen.
Per App gegen das Bienensterben
Zwei Wissenschaftler aus Montenegro haben sich entschieden, ihre Fähigkeiten für den Erhalt der Bienen einzusetzen. Elma Hot hat einen Master in Informatik, Alija Dervic ist PhD-Student in Elektrotechnik.
Ihr smartes Bienenzucht-System, BeeAnd.me, hat eine Software- und eine Hardware-Komponente. Die Hardware ist ein Sensor, der Informationen über den Zustand des Bienenvolks sammelt, wie die Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Aktivität der Bienen, Gewicht des Bienenstock und den Füllstand der Waben
Die gesammelten Daten werden von den Sensoren über die spezielle Funktechnik NB-IoT (Narrowband Internet of Things) an das Smartphone des Imkers übertragen. Ähnlich wie bei einem Babyphone, mit dem die Eltern hören können, wenn ihr Kind weint, zeigt die App Informationen in Echtzeit auch aus der Ferne an. Damit weiß der Bienenhalter über das Wohlergehen seiner Schützlinge jederzeit Bescheid und kann, wenn nötig, unmittelbar eingreifen. Außerdem sammelt das System Daten, um Trends zu erkennen und kann im Voraus vor möglichen Problemen warnen.
Das BeeAnd.me-Team ist gerade dabei, das Konzept in der Startup-Szene bekannt zu machen und sucht aktuell nach finanziellem Support, um die Technik auf den Markt zu bringen.
Rettet die Bienen
Das Verschwinden der Honigbienen hat zu unzähligen Initiativen rund um den Globus geführt, die versuchen, einen Beitrag zu deren Rettung zu leisten. In Deutschland engagiert sich Stadtbienen e.V. für die Bienenhaltung in Städten. Der Verein bietet pflegeleichte Bienen-Boxen für Bürger, Unternehmen und Schulen an und gibt „Unterrichtsstunden“ für zukünftige Bienenhalter.
Auch wenn du nicht selbst zum Bienenpaten werden möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du den Bienen helfen kannst. Du kannst z.B. Wildblumen pflanzen und so einen Futterplatz für Bienen schaffen oder die Petition von Greenpeace unterzeichnen, damit Pestizide, die Bienen schaden, verboten werden.
Weitere Tipps, wie du die schwarz-gelben Helfer schützen kannst, erfährst du in diesem Artikel: Werde Bienenretter!
Dieser Artikel ist eine Übersetzung und erschien im Original auf unserer englischsprachigen Seite.