Ausschreibung: Anja Niedringhaus Preis für Mut im Fotojournalismus

Ihr Lebenswerk war es, Krieg und seine Auswirkungen auf Menschen in Konflikt-betroffenen Regionen zu dokumentieren. Im April 2014 wurde die couragierte Fotografin Anja Niedrighaus bei ihrer Arbeit in Afghanistan getötet. Die IWMF hat nun ihr zu Ehren den Anja Nierdringhaus Preis für Mut im Fotojournalismus ausgeschrieben, für Fotojournalistinnen, die in ihre Fußstapfen treten und genauso unerschrocken die Schrecken des Krieges für den Rest der Welt dokumentieren.

Autor*in Hanadi Siering, 10.11.14

Anja Niedringhaus berichtete aus den Kriegsgebieten Jugoslawien, Palästina, Kuwait, Libyen, Irak und zuletzt Afghanistan, wo das Leben der mutigen Journalistin am Tag vor der Präsidentschaftswahl 2014 ein plötzliches Ende nahm. Während ihrer Jahre als Reporterin und Kriegsberichterstatterin für die Associated Press (AP) wurden ihr der Pulitzerpreis, der „Courage in Journalism Award“ von der International Women’s Media Foundation (IWMF) und die „Goldene Feder“ für herausragende Reportagen als Frau in Krisengebieten verliehen. 2015 wird zu ihrem Gedenken der „Anja Niedringhaus Courage In Photojournalism Award“ von der IWMF an mutige Fotojournalistinnen verliehen.

Der Preis ist mit 1 Million US-Dollar besetzt – eine Zuwendung der Howard G. Buffet Foundation. Bewerbungen und Nominierungen können ab sofort online eingereicht werden. Bewerbungs-/Nominierungsschluss ist der 1. Februar 2015. Die Preisträgerin wird im Frühjahr 2015 bekannt gegeben werden, und der Preis wird erstmalig am 25. Juni 2015 in Berlin verliehen werden.

Gefährliche Berufung

Der Beruf des Journalisten ist nicht ungefährlich. Besonders in Kriegsgebieten geraten sie in Gefechte. Während politischer Umbrüche, ist nicht jeder von der wichtigen Aufgabe der Journalisten und der daut verbundenen Pressefreiheit begeistert. Daher können Aktivisten und Berichterstatter immer wieder in bedrohliche Situationen geraten: Verhaftungen, Entführungen und auch gezielte Ermordungen sind leider keine Seltenheit. RESET berichtete vor kurzem über Amnesty International und eine von ihnen entwickelte App, die ihnen vielleicht helfen könnte. Den Artikel „Eine App zum Schutz gegen Angriffe, Entführungen und Folter“ könnt ihr im Newsblog nachlesen.

Auch Anja Niedringhaus ist mehrere Male während ihrer Arbeit verwundet worden und wurde bedroht und verlor ihr Leben. Bis zuletzt hielt sie nichts von ihrer (Lebens-)Aufgabe ab, der Welt die schrecklichen Seiten des Krieges mit eindrucksvollen Fotos zu zeigen. Eindrücke ihrer Arbeit gibt es auf ihrer Homepage.

Nominierung und Bewerbung für den „Anja Niedringhaus Courage In Photojournalism Award“ 

Eine App zum Schutz gegen Angriffe, Entführungen und Folter

Aktivisten und Journalisten können durch ihren Beruf in gefährliche Situationen geraten, werden verhaftet oder entführt. Nun hat Amnesty International eine App entwickelt, die ihnen möglicherweise helfen könnte. 

Krieg und Frieden – ein Informationsportal

Nicht nur in Syrien herrscht Krieg. Auch viele afrikanische Länder, Pakistan oder Venezuela sind von Gewaltkonflikten betroffene Gebiete. Millionen von Menschen sind auf der Flucht und leben in Zeltstädten unter elenden Bedingungen. Andernorts verdienen sich Staaten eine goldene Nase durch Waffenhandel. Wo welcher Konflikt herrscht, von welchen Ländern diese mit Waffen unterstützt werden - darüber herrscht oft nur gefährliches Halbwissen. Das "Informationsportal Krieg und Frieden" bietet die andere Hälfte Wissen.