Alle an einem Tisch: the Food Assembly!

Jede Assembly trifft sich einmal wöchentlich. An einem ausgefallenen Ort entsteht ein echter Pop-up Markt.

Raus aus dem Supermarkt, rein in die Gemeinschaft! Beim Modell Food Assembly sitzen Erzeuger und Verbraucher endlich wieder an einem Tisch. Und das ist wörtlich zu nehmen, denn hier dreht sich alles um´s Essen. Wie Food Assemblies funktionieren und wie es auf der Eröffnung des ersten Food Assembly in Berlin-Kreuzberg war? Reset war dabei!

Autor*in Laura Holzäpfel, 09.12.14

Die Idee der Food Assemblies begann 2010 in Frankreich mit einem einfachen Anliegen: Den Verbrauchern und Erzeugern eine neue Möglichkeit der Ernährung zu bieten, die besseres Essen und faire Löhne garantiert. Heute gibt es europaweit bereits 600 Food Assemblies mit über 350 000 Mitgliedern und 4000 Herstellern. Das Erfolgsmodell: keine Zwischenhändler, keine Übersee-Lebensmittel. Stattdessen: leckeres Essen aus der Region direkt vom Erzeuger. Transparent und fair.

Das Konzept ist für beide Seiten unkompliziert: Verbraucher können auf der Online-Plattform www.thefoodassembly.com per Online-Shop die gewünschten Produkte auswählen. Nach Kategorien unterteilt gibt es Lebensmittel und Getränke je nach Saison und Angebot. Was im Warenkorb landet wird dann online bezahlt und einmal in der Woche an einem bestimmten Ort eingesammelt. Auf dem wöchentlichen Pop-up Markt, der sog. Assembly, trifft sich die Gemeinschaft und wer mag, bleibt auf einen kleinen Plausch und hat so die Möglichkeit zu erfahren, wer die Lebensmittel erzeugt und wie. Eine Mitgliedschaft im klassischen Sinn ist dafür nicht notwendig. Von Woche zu Woche kann jeder entscheiden, ob und was er kaufen möchte.

Auch für die Produzenten liegen die Vorteile auf der Hand: Durch die Online-Plattform können alle aktuell verfügbaren Lebensmittel eingestellt und für faire Preise verkauft werden. Sind alle Bestellungen eingegangen, kann ausgeliefert werden. Stundenlanges Stehen an Marktständen mit ungewissem Umsatz gehört damit der Vergangenheit an.

Eröffnung des ersten Food-Assemblies in Berlin-Kreuzberg

Zwei Assemblys in Köln und drei in Berlin haben bereits eröffnet – darunter auch ein veganes in Berlin-Neukölln. Im November diesen Jahres hat nun auch Kreuzberg nachgezogen und seine Türen im Betahaus gleich neben dem Moritzplatz geöffnet. Und hier wurde gehalten, was versprochen wurde: Leckeres Essen und eine aufgeschlossene Gemeinschaft, die Spaß am Essen und guten Lebensmitteln hat. Davon gab es schließlich auch jede Menge! Das Highlight: Angelikas Möhrensaft aus der Luch-Gärtnerei in Märkisch-Luch. Die gute Nachricht: Auch für diesen Donnerstag kann man sich den Möhrensaft für den heimischen Frühstückstisch bestellen, denn immer Donnerstags wird im Betahaus verteilt. Wem das zu weit ist, der sollte sich unbedingt nach einem näheren Assembly umschauen und das Konzept einmal ausprobieren! Gutes Essen garantiert.

Weitere Möglichkeiten, an Biolebensmittel aus erster Hand zu kommen stellen wir in dem Artikel Bio für Fortgeschrittene – Obst und Gemüse aus erster Hand vor.

Was ist Fairer Handel?

Unsere Konsumwelt boomt und Produkte werden für Dumping-Preise auf den Markt geworfen. Produzentinnen und Produzenten aus weniger entwickelten Ländern leiden jedoch enorm unter den ausbeuterischen Lebensbedingungen. Der Faire Handel bietet einen Ausweg aus dem Teufelskreis.

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Glimpse Clothing – Faire Mode mit Beziehungen

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Bio für Fortgeschrittene: Obst und Gemüse aus erster Hand

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