Nachhaltige Fortbewegung: So wirst du schnell und einfach elektromobil

Elektromobilität im Alltag muss nicht bedeuten, gleich ein eigenes E-Auto zu besitzen. Es gibt zahlreiche Sharing-Anbieter und hilfreiche Apps – und auch das Fahrrad kann elektromobil umgerüstet werden.

Autor Marisa Pettit:

Übersetzung Lydia Skrabania, 01.03.17

Wenn wir CO2-Emissionen und Luftverschmutzung reduzieren und die Klimaziele erreichen wollen ist es unumgänglich, auf alternative, umweltfreundliche Transportmittel umzusteigen. Natürlich schont nach wie vor am meisten das Klima, wer sich auf den eigenen Füßen vorwärts bewegt. Wo die Wege dazu zu weit sind bieten sich das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel an. Wenn das Fahrrad ein Auto ersetzt, darf auch gerne geschummelt werden – mittlerweile gibt es verschiedene schlaue Lösungen für elektromobilen Support an deinem Fahrrad. Und wo auch das schwierig ist, hat ein mit Strom betriebenes Auto enormen Sinn, denn schon jetzt ist ihre Ökobilanz besser als die von Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Dennoch schrecken noch viele Menschen davor zurück, sich ein eigenes E-Auto anzuschaffen – aber das muss ja auch nicht sein. Es gibt vor allem im urbanen Raum viele Möglichkeiten, leihweise an ein E-Auto zu kommen.

Wir haben hier hilfreiche Apps und Anbieter zusammengestellt, mit deren Hilfe du deine Mobilität grüner und sauberer gestalten kannst.

Apps für E-Autos

Wenn du bereits Besitzer eines E-Autos bist, kennst du vermutlich schon die eine oder andere App, die das elektromobile Fahren vereinfachen soll: vom Finden einer Ladestation, die mit deinem E-Auto kompatibel ist bis hin zur Planung einer sinnvollen Route, bei der du keine Angst haben musst, im Nirgendwo festzusitzen, weil keine Lademöglichkeit in der Nähe ist. Wir haben eine Auswahl an praktischen mobilen Helfern herausgesucht.

Plugshare ist eine kostenlose App für iOS, Android und fürs Web, mit der Nutzer Ladestationen finden und bewerten können – weltweit. Mithilfe von Maps können über 96.000 sowohl private als auch öffentliche Ladestationen lokalisiert werden. Außerdem kann man die Suche nach seinem spezifischen E-Automodell filtern, um die Stationen zu finden, deren Anschlüsse kompatibel mit dem eigenen Fahrzeug sind.

Mit Plugsurfing kannst du europaweit öffentliche Ladesäulen finden und deine Stromtankungen einfach bezahlen – eine große Hilfe angesichts der vielen unterschiedlichen Anbieter mit ihren verschiedenen Bezahl- und Abrechnungsmodellen.

Open Charge Map ist ein gemeinnütziger Dienst, der mithilfe seiner Nutzer und Unterstützer ein öffentliches, kostenloses und offenes Verzeichnis für Ladestationen weltweit entwickelt und sowohl in der App als auch auf der Website zur Verfügung stellt.

Carsharing mit E-Autos

Du setzt lieber auf Sharing statt auf den Besitz eines eigenen E-Autos? Dann stehen dir einige Optionen offen. Denn auch wenn Elektroautos in Deutschland noch nicht besonders verbreitet sind – im Carsharing-Bereich sind sie überproportional häufig vertreten. Im Jahr 2015 fuhr bereits jedes zehnte Carsharing-Auto mit Strom.

DriveNow ist einer der größten und am weitesten verbreiteten Carsharing-Anbieter – mindestens zehn Prozent der Flotte sind Elektrofahrzeuge. Du kannst dich online registrieren und mithilfe der App ein Fahrzeug in deiner Nähe finden.

Ähnlich weit verbreitet ist Flinkster, der Carsharing-Anbieter der Deutschen Bahn. Auch hier gibt es Fahrzeuge, die mit Strom statt mit Benzin oder Diesel fahren. Und über die App von flinkster kannst du zum Beispiel danach filtern, dass dir nur E-Autos angezeigt werden.

Wenn du in Berlin wohnst, kannst du sogar auf einen Anbieter zurückgreifen, dessen Flotte ausschließlich aus Elektroautos besteht: Multicity. Und die E-Autos fahren noch dazu mit sauberem Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Oder doch eher E-Roller-Sharing?

Der Sharing-Bereich rund um E-Roller ist noch vergleichsweise klein – aber er entwickelt sich. Gerade, wenn du in einer großen Stadt wohnst, hast du vielleicht (bald) die Möglichkeit, das Ganze zu testen.

Das Startup Emmy ist bisher der größte unter den E-Scooter-Anbietern, auch wenn er seinen Dienst bisher nur in Berlin und Hamburg anbietet. Du kannst dir einen der Scooter mit Helm ausleihen, wenn du ab 18 Jahre alt und seit mindestens einem Jahr im Besitz eines Führerscheins bist.

Die Roller von Coup gibt es bisher nur in Berlin. Die E-Roller können von Personen ab dem 21 Lebensjahr mit mindestens einjähriger Fahrerlaubnis gemietet werden. Auch dazu gibt es einen Helm.

Stella wird von den Stadtwerken Stuttgart zur Verfügung gestellt. In einer Pilotphase wurden im Jahr 2016 15 Roller angeboten, 2017 soll dieses Angebot immerhin auf 75 aufgestockt werden. Führerscheininhaber ab dem 18. Lebensjahr mit einem Jahr Fahrpraxis können die mit zwei Helmen bestückten E-Roller nutzen. Und: Betankt wird mit 100-prozentigem Ökostrom.

Mach dein Fahrrad e-mobil

E-Bikes und Pedelecs verkaufen sich derzeit ziemlich gut. Mit ihnen kann man schneller unterwegs sein als mit einem normalen Fahrrad. In vielen Fällen könnten sie damit das Auto ersetzen. Und gekoppelt mit einem smarten Anhänger sind sie für noch mehr Zwecke einsetzbar.

Allerdings muss man für so ein nagelneues E-Bike ziemlich tief in die Tasche greifen. Warum also nicht das eigene Fahrrad umrüsten? Möglichkeiten und Anbieter gibt es viele.

Einer davon ist beispielsweise Copenhagen Wheel: Dieses Hinterrad mit integriertem Akku lässt sich an den meisten Fahrrädern montieren. Es ist mit einer intelligenten Software ausgestattet, die „lernt“, wie der Fahrer in die Pedale tritt und kann sich so geschmeidig ins Fahrverhalten einpassen. Das Rad kann auch auf hügeligen Routen bis zu 30 Kilometer Länge Unterstützung bieten. Auch das Modell von Flykly soll Fahrräder zu E-Bikes machen. Eine mobile App gibt die Geschwindigkeit aus, das clevere Rad dient als Wegfahrsperre und gegen Langfinger hilft das eingebaute GPS.

Geo Orbital bietet ein mit allen Fahrradmodellen kompatibles, unplattbares Rad mit einer Lithium-Ionen-Batterie an. Der Umbau soll nach Angaben des US-Startups in nur einer Minute machbar sein. Eine weitere Möglichkeit sein Fahrrad elektrisch umzurüsten ist, einen elektrischen Antriebsaufsatz auf ein Schwungrad zu montieren, mit dem das Hinterrad angetrieben werden kann. Passend für die meisten Räder bietet das zum Beispiel Rubbee an.

Elektrische Lastenräder – wozu noch ein Auto?

Du musst oft schwere Dinge, Waren oder deine Kinder transportieren, möchtest dies aber auf eine nachhaltige Weise tun? Dann könnte ein elektrisches Lastenrad eine wirklich gute Alternative für dich sein. Und bereits jetzt gibt es in vielen Städten grüne Lieferdienste wie zum Beispiel Velogista, die ihr Transportgut auf diese Weise von A nach B bringen.

Die Vorteile gegenüber Autos liegen auf der Hand: Sie sind flexibler, günstiger, brauchen keinen Parkplatz und gelangen sogar in enge Hinterhöfe. Probiere doch diese nachhaltige Alternative zum Auto mal aus, wenn du das nächste Mal etwas zu transportieren hast.

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Du willst auf dem aktuellen Stand bleiben? Alle News zu Elektromobilität findest du hier: RESET-Spezial E-Mobility

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