Energiesparen am Computer
Computer und Co sind aus unserer alltäglichen Welt nicht mehr wegzudenken. Kein Tag vergeht mehr ohne das Checken und Versenden von Emails, die Befragung von Suchmaschinen und Konsultationen von Webseiten. Leider benötigen aber Computer jede Menge wertvollen Strom – natürlich bereits in der Herstellung, aber dann auch im Betrieb.

Regel Nummer 1: Rechner bei Nichtnutzung ausschalten.
Man sollte außerdem darauf achten, große, gar nicht benötigte Attachments nicht immer weiter mitzusenden, indem man einfach auf Weiterleitung drückt – ein nicht gebrauchtes Attachment verbraucht zwar nicht sehr viel Energie, Milliarden dann schon.
1. Bilschirmschoner sind Energiefresser
2. Ruhezustand aktivieren
3. Alles komplett abschalten
4. Hinweise zu Druckern
5. Auf die Prozessorenbelastung achten
5. Tipps für ältere Windowssysteme
6. Hinweise zu LCD und Röhre
7. Stromsparende Investitionen: vom Netzteil bis zum Mini-Mac
8. Abwärme von Rechenzentren nutzen
9. Wohin mit "leeren" Batterien?
10. ToDo's in Kürze
Bilschirmschoner sind Energiefresser!
Wenn ein Bildschirmschoner läuft, wird der Bildschirm, die Grafikkarte und weitere Komponenten des Computers mit grafischen Spielereien belastet. Insbesondere 3D-Bildschirmschoner können Prozessor und Grafikkarte voll auslasten und so erhöhte Energiekosten verursachen. Ingesamt läuft der Bildschirm unnötig und die Komponenten wie Grafikkarte und Prozessor benötigen viel Energie zum Berechnen der Grafiken. Was man als "Bildschirmschoner" bezeichnet, sind folglich eher "Bildschirmkiller" und "Energiefresser".
Tipp:
Bildschirmschoner komplett deaktivieren. Siehe auch folgender Aspekt "Ruhezustand nutzen!"
Ruhezustand nutzen!
Es gibt einige unsinnige Features, um in Arbeitspausen Strom zu sparen. Dies ist z.B. die Standby-Funktion von Windows, bei der nur die Festplatten und evtl. Lüfter abgeschaltet werden. Dies bedeutet daher nur eine geringe Energieersparnis.
Falls man längere Arbeitspausen am Computer einlegt, sollte man auf diese Funktionen verzichten, denn am meisten Energie spart man immer noch, wenn man Geräte komplett abschaltet.
Wer es komforabel möchte, sollte die Ruhezustand-Funktion (engl. "Hibernate") von Windows nutzen. Diese kann bei neueren Computern in der Systemsteuerung unter Energieoptionen -> Ruhezustand aktiviert werden. Wählt man nun beim Herunterfahren des Computers die Option Ruhezustand, so wird der aktuelle Desktop in einer Datei auf der Festplatte gespeichert, so dass man beim nächsten Hochfahren des Computers genau an dieser Stelle weiterarbeiten kann. Man spart dadurch viel Zeit und Energie!
Zusammengefasst:
Ist man weniger als 5 Minuten vom PC weg, alles eingeschaltet lassen. Es lohnt sich nicht, die Geräte abzuschalten, da sie durch häufiges Schalten schneller abgenutzt werden.
Bei 5 bis 15 Minuten Abwesenheit sollte man einfach den Bildschirm ausschalten. Ist man länger vom PC weg, so lohnt sich der Ruhezustand.
Computer und Zusatzgeräte komplett abschalten
Seit einigen Jahren gibt es keine Computer mehr zu kaufen, die einen echten Netzschalter an der Vorderseite besitzen! Stattdessen wird der PC nun lediglich in einen Standbymodus versetzt - der unnötig Energiekosten verursacht. Bei 2 bis 5 Watt Leistungsaufnahme in diesem Standby-modus sind es bei 24 Stunden Laufzeit pro Tag im Jahr ca. 17 bis 43 kWh!
Am besten schaltet man das Gerät daher mittels des Netzschalters an der Rückseite des Computers ab - falls vorhanden.
Gibt es keinen Schalter auf der Rückseite, so kann man eine Steckdosenleiste mit Schalter nutzen, welche es schon für wenige Euro zu kaufen gibt. Mit einer solchen Steckdosenleiste können auch andere Geräte wie Drucker, Bildschirm oder Aktivboxen komplett abgeschaltet werden. Es gibt auch Leisten mit eingebautem Überspannungsschutz, mit dem man empfindliche Elektronikgeräte vor Netzüberspannungen schützen kann.
Aber Vorsicht vor Billig-Leisten (< 2 Euro), diese taugen nichts und sind zudem wegen schlechter Verarbeitung sehr gefährlich und können Brände auslösen. Also lieber etwas mehr Geld investieren und die entsprechende Sicherheit haben.
Hinweis zu Druckern:
Oft werden Kunden mit extrem günstigen Tintenstrahldruckern gelockt. Doch diese sind nur in der Anschaffung billig, die Hersteller finanzieren ihre günstig angebotenen Drucker über die superteuren Nachfüllpatronen.
Druckt man häufig und viel, so entstehen hohe Kosten für neue Patronen und viel Müll durch die leeren Patronen. Aber auch wenn man nur selten druckt, hat man Probleme: Die Tinte kann bei seltener Benutzung schnell austrocknen.
Was man auch beachten sollte: Drucker nach dem Betrieb ausschalten! Am besten per Steckerleiste, da viele Drucker leider keine richtigen Netzschalter besitzen. Insbesondere Laserdrucker können im Standbybetrieb eine hohe Leistungsaufnahme ("Halten der Betriebstemperatur") aufweisen.
Manche Tintenstrahldrucker sind sehr verschwenderisch, da diese direkt nach jedem Wiederanschalten (nach dem Abschalten über Steckdosenleiste) eine intensive Reinigung der Düsen durchlaufen lassen. Dieser Vorgang kostet leider einiges an Tinte! So kann es vorkommen, dass die Patronen durch häufiges komplettes An/Ausschalten sehr schnell leer werden - ohne dass man wirklich viel gedruckt hat. Anwender, die dies herausgefunden haben, lassen ihren Drucker somit ständig im Standby laufen, damit sie nicht ständig Ersatzpatronen kaufen müssen - das verschwendet wiederum Energie. Eine solche Gedankenlosigkeit sollte man sich keinesfalls bieten lassen und sich beim Hersteller beschweren!
Druckt man häufig, so lohnt sich der Kauf eines Laserdruckers. Diese sind zwar in der Anschaffung etwas teurer, aber mit dem Verbrauchsmaterial (Toner) viel sparsamer, so dass man auf Dauer wirklich viel Geld spart und die Umwelt entlastet.
Noch eine Möglichkeit zum Sparen beim Drucken ist der Verkauf der leeren Druckerpatronen, zum Beispiel an www.geldfuermuell.de, www.sammel-mit.de oder www.leergedruckt.de (Tipp von Ingo)
Auf hohe Prozessorbelastung achten
Wenn der Computer mit der Zeit spürbar langsamer wird, so liegt dies vor allem daran, dass unnötig viele Prozesse laufen. Dies können harmlose Programme wie Update-Dienste oder Systemtools sein, aber auch fehlerhafte Programme oder Spyware.
Unnötige Last bedeutet gleichzeitig auch unnötiger Energieverbrauch! Daher ein Tipp:
Hin und wieder den Taskmanager öffnen (rechte Maustaste auf Taskleiste, Click auf "Task-Manager"). Laufen keine Anwendungen, so müsste auch die CPU-Auslastung unter 5% sein! Ist diese höher, so sollte man auf die Anzeige der Prozesse wechseln und dort den Übeltäter aufspüren und evtl. beenden. Beim Entfernen von automatisch gestarteten Programmen ist der CCleaner sehr hilfreich: ccleaner.com
Prozessor je nach Auslastung hoch/heruntertakten
Einige Desktop- und fast alle Mobile-Prozessoren besitzen die Möglichkeit, sich während des Betriebes je nach Last herunter/hochzutakten. Um zu überprüfen, ob der Computer dies schon automatisch tut, kann man einfach das Tool CPU-Z nutzen. CPU-Z einfach starten, ein paar Sekunden warten, dann irgendein Programm nutzen welches viel Prozessorlast erzeugt (z.B. hochauflösendes Video anschauen). An Hand einer starken Änderung der Anzeige "Core Speed" kann man nun feststellen, ob der Prozessor automatisch herunter/hochgetaktet wird. Download: www.cpuid.com Funktioniert das automatische herunter/hochtakten nicht, so besteht noch die Möglichkeit, dies manuell per Software zu tun. Hierzu ist das Programm RMCLOCK sehr hilfreich. Aber Vorsicht, wer das Programm falsch bedient (besonders bei den Spannungseinstellungen) kann unter Umständen seinen Prozessor killen. Anfänger sollten auf jeden Fall die Finger von den Einstellungen für die Spannungen lassen! Download: cpu.rightmark.org
Altes Betriebssystem?
Besitzt Du als Betriebssystem Windows noch 95, 98 oder ME, so solltest Du Dir folgendes Freeware Programm unbedingt installieren. Diese schaltet nichtbenutze Bereiche des Prozessors in Ruhepausen automatisch ab. In Tests konnte ich eine bis zu 30 Watt niedrigere Leistungsaufnahme feststellen! (bei anderen Prozessoren könntedies evtl. mehr oder weniger sein) Man muss dabei aber keinesfalls Angst haben, dass der Computer langsamer wird. Download von "Rain" (120 kbyte) Für neuere Betriebssystem wie z.b. Windows 2000 oder XP ist dieses Programm nicht mehr erforderlich, da diese Funktion schon im Betriebssystem eingebaut ist.
Beispiel:
Computer mit Pentium II 450Mhz im Leerlauf (Anzeige des Windows Desktops ohne laufende Anwendungen) Unter Windows 98 benötigt der gesamte PC 51,4 Watt Unter Windows 2000 sinkt der Leistungsbedarf auf 33,4 Watt. Also 18 Watt Ersparnis!
Hinweise zu LCD und Röhre:
Im Grunde sind Flachbildschirme gegenüber ihren großen Brüdern, den Röhrenbildschirmen, bereits um einiges sparsamer. Doch es lässt sich noch mehr einsparen, indem der Flachbildschirm dunkler eingestellt wird. Denn von Werk aus ist die Helligkeit in vielen Fällen sehr hoch eingestellt - oftmals heller als wirklich benötigt wird.
Wichtiger Hinweis:
Flachbild-Fernseher (LCD-TV) sind keinesfalls so sparsam wie TFTs. LCD-TVs benötigen meistens genausoviel - manchmal sogar mehr - Energie als vergleichbare Röhrenfernseher! An dieser Stelle auch eine Warnung vor Plasma-Fernsehern: Diese benötigen meist bis zu 300 Watt - also lasst bloß die Finger von diesen "Heizungen"! Vorerst besser beim alten Röhrenfernseher bleiben. Ein normaler Computer mit großem Röhrenmonitor bezieht gnadenlos Energie aus der Steckdose: über 200 Watt im Normalbetrieb ist leider keine Seltenheit!
Energiesparende Hinweise zum Fernsehkauf HIER
Stromsparende Innovationen: vom Netzteil bis zum Mini-Mac
Da auch die meisten Computernetzteile - vor allem billige Netzteile - erschreckend geringe Wirkungsgrade von nur 50% Prozent bis 75% Prozent haben, geht schon im Netzteil sehr viel Energie verloren. Benötigen die Computerkomponenten wie zum Beispiel CPU, Festplatte, Mainboard,... zusammen 60 Watt, so wird bei 50% Prozent Wirkungsgrad des Netzteiles nochmals 60 Watt im Netzteil verbraten!
Wesentlich sparsamer - aber oftmals genauso schnell - sind Laptops, da diese insgesamt nur ca. 30 bis 50 Watt Leistungsaufnahme benötigen. Leider sind Wartungen und Aufrüstungen bei Laptops entweder teuer oder gar nicht möglich. Auf dem Markt sind auch Barebone-PCs ("Mini-Computer") mit Laptop-Prozessoren erhältlich, d.h. man erhält die hohe Sparsamkeit eines Laptops, aber gleichzeitig den Vorteil, dass Komponenten wie Speicher, Festplatte, usw. schnell und kostengünstig ausgetauscht werden können.
Eine weitere Alternative ist der Apple MiniMac, welcher bzgl. Leistungsaufnahme nicht zu übertreffen ist.
Ausgeschaltet: 0,8 Watt
Ruhezustand: 3,2 Watt
Leerlauf: 18,3 Watt CD und HDD
Zugriff: 24,9 Watt
Vollast: 35,8 Watt
Wer einen sparsamen Computer für reine Office- und Internet-Anwendungen sucht, sollte sich diesen genauer anschauen.
Bei häufigem Gebrauch kann sich eine solche Investition schnell rechnen.
Abwärme von Rechenzentren nutzen
Die von Serverräumen (Server, Switches, Router,...) erzeugte Abwärme muss nicht ungenutzt in die Umgebung abgegeben werden. Sie kann dazu genutzt werden, Büroräume, Produktionshallen und weitere in der Nähe befindliche Gebäude zu beheizen. Bei der Planung von neuen Rechenzentren sollte dies in Zukunft mehr berücksichtigt werden, um die Abwärme der Rechenzentren möglichst gut ausnutzen zu können.
Beispiel:
Das Musikhaus Thomann meldet, dass das gesamte Thomann-Verwaltungsgebäude zu über 90% mit der Abwärme eines Serverraumes in Kombination mit einer Wärmepumpe beheizt wird. siehe hier >>>
Oftmals werden "leere" Batterien und defekte Akkus achtlos in den Hausmüll geworfen. Doch diese müssen wegen den giftigen Substanzen gesondert entsorgt werden - z.B. in ensprechenden Behältern in Geschäften oder öffentlichen Gebäuden. Sonstiger schädlicher Müll wie Leuchtstoffröhren, Farben, ... kann bei kommunalen Sammelstellen abgegeben werden.
Sondertipp für Batterien:
Batterien, die scheinbar nicht mehr zu gebrauchen sind, können meist noch in Fernbedienungen eingesetzt werden, da Fernbedienungen im Allgemeinen nur wenig Strom benötigen. Funktionieren die Batterien auch dort nicht mehr, so sind sie wirklich verbraucht und können entsorgt werden.
Alle Stecker ziehen! Es gibt zu viele Geräte, die selbst im scheinbar ausgeschalteten Zustand Strom benötigen. Als Sofortmaßnahme ist das Ziehen von allen Steckern ratsam. Der Stromzähler sollte sich danach merklich langsamer drehen.
Steckdosenleisten verwenden!
Zusammengehörende Geräte sollten gemeinsam an/ausgeschaltet werden. Komfortabel ist dies über eine schaltbare Steckdosenleiste möglich. Verwendbar für Gruppen wie z.B. Fernseher + Videorekorder + DVD Player oder Computer + Bildschirm + Drucker + Lautsprecherboxen.
Quelle: www.energie-bewusstsein.de
Titelbild: www.photocase.de
