Carrotmob: Der Klima-Flashmob mit Karotte

Warum boykottieren, wenn man auch motivieren kann? Das könnte die Maxime einer neuen grünen Aktionsform sein, die vor kurzem aus den USA nach Deutschland geschwappt ist: der Carrotmob.

Autor*in Helge Peters, 06.08.09

Ein Carrotmob ist ein Flashmob für mehr Klimaschutz, bei dem in einer aufsehenserregenden Aktionen Geschäfte, Cafés, Lokale oder Unternehmen zu einem umweltfreundlichen Verhalten angeregt werden.

Wie das genau abläuft? Eine Gruppe („Mob“) von engagierten Menschen trifft sich zu einem verabredeten Zeitpunkt vor einem kleinen Geschäft, um dort gemeinsam einzukaufen und dem Laden einen nie gekannten Umsatz zu bescheren. Der Ladeninhaber hat sich zuvor verpflichtet, die Gewinne aus dieser Aktion in einen klimafreundlichen Umbau seines Ladens zu investieren. Eine Win-Win-Situation für umweltbewusste Kunden und Händler.

Das hört sich nicht nur gut an, sondern funktioniert auch: Zur ersten deutschen Carrotmob-Aktion in Berlin am 13. Juni 2009 kauften 400 Aktivisten in einem Kreuzberger Spätkauf ein und erzielten einen im Vergleich dreifachen Umsatz von 2000 Euro. Ladenbesitzer Cengiz entwickelt seitdem gemeinsam mit Greenpeace Energy und einem Energieberater die umweltfreundlichste Lösung für seinen Laden.

Beim ersten Bundesmob 2012 zeigten die sechs teilnehmen Städte, wie unterschiedlich so ein Carrotmob ausfallen kann: In Hamburg wurde auf der Schanze bis in die Nacht für das Klima gefeiert, in München gab’s Döner und in Freiburg veganes Essen, der Frankfurter Carrotmob trank kollektiv Kaffe, Berlin shoppte Second Hand Klamotten und in Köln ging’s mit dem Rad ins Grüne.

Eine Anleitung in fünf Schritten für einen Carrotmob in der eigenen Stadt gibt es auf den Seiten der Carrotmob-Akademie, die auch regelmäßig Workshops anbietet, damit die Anfangshürden so klein wie möglich ausfallen. Und warum nicht den glücklichen Ladeninhaber auch gleich noch fragen, ob er sein Sortiment um Bio- und FairTrade-Produkte erweitern kann?

Carrotmob ist zum Mitmachen und Selbstorganisieren da: Eigeninitiative ist gefragt. Wenn es in deiner Stadt noch keine Gruppe gibt, der du dich anschließen kannst: Gründe selbst eine!

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