Baumsparen statt Bausparen: Der Wald als Geldanlage

Geld anlegen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten? Das geht. Mittels Baumsparvertrag, Waldsparbuch oder als Eigentümer einer Waldparzelle kann jeder in nationale und internationale ökologisch nachhaltige Aufforstungsprojekte investieren und Rendite erzielen.

Autor*in Rima Hanano, 27.03.14

Wälder spielen in der CO2-Senkung eine wesentliche Rolle. Pflanzen nehmen CO2 auf, binden es als Kohlenstoff und verringern so die CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Etwa 2,4 Mrd. Tonnen Kohlenstoff werden jährlich durch Wälder gespeichert. Ein Hektar tropischer Wald bindet ca. 15 Tonnen CO2 pro Jahr.

Auch durch die Wiederaufforstung kann freigesetztes CO2 gebunden werden. Über ökologisch nachhaltige Wald-Investments kannst du selbst dazu beitragen. Dabei wird degradiertes Weide- und Brachland mit Nutzhölzern wiederaufgeforstet. Nach durchschnittlich 20 bis 25 Jahren wird ein Teil der Bäume gerodet und verkauft. In unserem Artikel Wälder – Unsere grüne Lunge kannst du mehr über die ökologische Bedeutung von Wäldern erfahren.

Mit Holz Geld machen?

Holz gehört nach Meinung von Experten zu einem lukrativen Investment mit guten Renditen und hat aufgrund eines leider immer knapper werdenden Angebots auch gute Zukunftsaussichten. Da ein Baum nicht von heute auf morgen wächst, braucht der Baum-Investor etwas Geduld. Die Laufzeit liegt bei vielen Investments bei 20 Jahren oder länger. Die Renditeprognosen schwanken je nach Produkt durchschnittlich zwischen 5 und 12 Prozent pro Jahr.

Bei der Auswahl eines Anbieters lohnt es sich, genau hinzuschauen, denn nicht hinter jedem Waldprojekt steht ein ökologischer Gedanke. Darauf solltest du als umweltbewusster Wald-Investor achten:

  • Investiere in die Investments FSC-zertifizierter Anbieter, um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu garantieren.
  • Lege dein Geld ausschließlich für die Wiederaufforstung von ausgelaugten Weide- und Brachlandflächen an.
  • Suche Waldinvestment-Produkte aus, die auf Monokulturen verzichten und den Anbau von vorwiegend einheimischen Baumarten fördern. Der Anbau verschiedener Holzarten vermindert unter anderem das Risiko eines Befalls durch Schadinsekten.
  • Wähle Investments mit einer langfristigen Laufzeit (mehr als 15 Jahre). Laut Untersuchungen des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena nimmt die Gesamtmenge an CO2 in Boden und Baum erst nach etwa 15 Jahren nennenswert zu.
  • Ziehe Investitionen in Wiederaufforstungsprojekte mit Edelhölzern in Erwägung, welche zum Bau langlebiger Produkte verwendet werden. Das garantiert auch eine längerfristige CO2-Bindung.

Der Gold Standard des Clean Development Mechanism der UN ist aktuell das strengste Gütesiegel für CO2-Kompensationsprojekte. Ein gutes Hilfsmittel bei der Auswahl eines Baum-Investment Anbieters ist daher der zugehörige Gold Standard Land Use and Forests. Er garantiert, dass die Wirkung des jeweiligen Projekts in Hinblick auf Klimasicherheit und die nachhaltigen Entwicklungsziele quantifiziert werden kann und dass die Aufforstung ökologisch und sozial nachhaltig ist.

Die genauen Kriterien und Prinzipien des Siegels kannst du hier nachlesen.

Risiken des Wald-Investments

Natürlich sollte jede Investition gut überlegt sein. Zu den wesentlichen Risiken eines Bauminvestments, die im Extremfall einen Totalverlust bedeuten können, gehören Schädlingsbefall, Überschwemmungen sowie Trockenheiten, Brände, Stürme und Erdbeben. Bei Auslandsinvestitionen kann zudem ein ungünstiger Wechselkurs die Gewinne schmälern.

Anbieter von Wald-Investments

Es gibt mittlerweile einige Institutionen, die nationale und internationale Waldinvestmentprodukte anbieten. Hier eine Auswahl:

  • ForestFinance ist das weltweit erste deutsche Unternehmen, das den “FSC Global Partner Award” im Bereich “Financial Services” erhalten hat. Außerdem verfügt ForestFinance in Panama über den Gold Standard. Weitere Forststandorte sind Deutschland, Kolumbien, Peru, Vietnam und Marokko.
  • Die Aufforstungsprojekte der Miller Forest Investment AG in Paraguay werden unter ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten durchgeführt.
  • Viele der Edelholzpflanzungen von The Tree Partner Company tragen das FSC-Siegel. Sie befinden sich in Panama.
  • Precious Woods hat Projekte in Brasilien und Gabun. Sie tragen sogar über die gesamte Produktionskette hinweg das FSC-Siegel.
  • Einige der Plantagen der Life Forestry Group in Costa Rica und Ecuador wurden bereits FSC-zertifiziert.
  • Falls du dein Geld lieber nach dem Genossenschaftsprinzip anlegen möchtest, kannst du beispielsweise genossenschaftliche Anteile bei Waldmenschen erwerben. Waldmenschen wandelt Viehweiden und Monokulturplantagen in Panama in Generationenwälder um.

Die beste Form des Klimaschutzes

Keine Frage: Die Wahrung bestehender Wälder ist der beste Klimaschutz. Laut der FAO sind weltweit etwa 296 Milliarden Tonnen Kohlenstoff allein in der ober- und unterirdischen Biomasse der Wälder gebunden. Die Entwaldung ist für 10 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Durch den langfristigen Schutz bestehender Wälder und Wiederaufforstungen könnten weit mehr CO2-Emissionen ausgeglichen werden. Daneben sind Energiesparen und eine Reduktion der Treibhausgase weiterhin wichtige Maßnahmen für den Klimaschutz.

Weiterführende Infos

Zuletzt aktualisiert im September 2018 (RESET-Redaktion)

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