Eine weggeworfene Plastikflasche hier, eine in den Büschen verfangene Tüte da oder gar illegal entsorgter Industrieabfall – oft scheint die Natur als erweiterer Abfalleimer zu fungieren. Ob es sich dabei um willentlich entsorgten Müll handelt oder er aus Unachtsamkeit entsteht, macht dabei keinen großen Unterschied. Müll ist Müll und sollte nicht abseits unseres Entsorgungssystems landen. Laut eines Reports der Ellen McArthur Stiftung (pdf) werden 32% des Plastikmülls global betrachtet erst gar nicht in das System aufgenommen. Wenn man bedenkt, dass eine einzige Plastikflasche 450 Jahre in der Umwelt verbleibt, sind das unglaubliche Zahlen.
Eine App gegen Littering
Um mehr Informationen darüber zu sammeln, wie viel Abfall sich in unserer Umwelt befindet, hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit den Sektionen Edelweiss und Gebirgsverein des Österreichischen Alpenvereins die App “Dreckspotz” ins Leben gerufen. Global 2000 ist eine Umweltschutzorganisation in Österreich und die App wird dementsprechend bisher vor allem in Österreich genutzt. Der “Dreckspotz” funktioniert ähnlich wie der “Gewässerretter” des NABU. Mit Hilfe einer interaktiven Karte können die Benutzer der App den am Wegesrand gefundenen Müll vermerken, zusammen mit Informationen, um was für eine Art von Müll es sich handelt, dem Hersteller oder der Marke und einem Foto.
Mit den gesammelten Daten sollen langfristig Lösungen für das Problem “Müll in der Natur” – Littering – gefunden werden. Die App und die Idee dahinter funktionieren umso besser, je mehr Menschen mitmachen und sich aufmerksam in ihrer Umwelt bewegen. Wo also werden die größten Mengen an Abfall in der Natur entsorgt? Lässt sich dahinter ein System entdecken, gegen das man strategisch vorgehen kann? Welche Art von Müll landet letztendlich nicht im Eimer, sondern daneben? Solche Fragen könnten sich mit den eingetragenen Informationen künftig leichter beantworten lassen.