300 Jahre Nachhaltigkeit

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Der Begriff "Nachhaltigkeit" ist aus aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen nicht mehr wegzudenken. Vor 300 Jahren wurde das Konzept bereits unter diesem Namen entworfen. Ein guter Anlass, um einmal zurückzublicken.

Autor*in Frank Wichert, 04.03.13

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist aus aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen nicht mehr wegzudenken. Vor 300 Jahren wurde das Konzept bereits unter diesem Namen entworfen. Ein guter Anlass, um einmal zurückzublicken.

Der Ursprung des Nachhaltigkeitsansatzes ist in der Abhandlung zur Forstwirtschaft „Sylvicultura oeconomia“ aus dem Jahr 1713 zu finden. Hans Carl von Carlowitz entwarf darin ein Leitbild der Waldbewirtschaftung und beschrieb nachhaltiges Handeln als politische und gesellschaftliche Aufgabe.

„Nachhaltigkeit“ wird heute recht inflationär gebraucht. Ursprünglich bezog sich dieser Terminus auf einen Lösungsansatz für den Holzmangel in Sachsen, der durch Bergbau und Bevölkerungswachstum bedingt war. Durch eine nachhaltige Nutzung sollten zukünftig ähnliche Krisen vermieden werden. Was später noch hinzukam, war die soziale Komponente.

Der Weg der nachhaltigen Entwicklung führte von diesem rein forstwirtschaftlichen Verständnis über die wissenschaftliche Auffassung durch den Club of Rome und den Brundtland-Bericht bis hin zu politischen Entscheidungen. Die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ baut eine Brücke von den Ursprüngen zur gegenwärtigen Bedeutung und verweist auf Artikel zum „Erfinder“ der Nachhaltigkeit.