Online-Tauschbörsen, Crowdfunding-Plattformen, grüne Suchmaschinen, umweltbewusste Apps – mit innovativen Kommunikations- und Informationstechnologien ergeben sich eine Vielzahl von Lösungsansätzen für soziale, ökologische und ökonomische Herausforderungen. Die Forschung und Entwicklung zu diesen Kommunikations- und Informationstechnologien gilt es zu fördern; so sieht es zumindest die Europäische Kommission und schreibt deshalb seit Anfang 2014 das Förderprogramm CHEST (Collective enHanced Environment for Social Tasks) aus, welches insgesamt 2,5 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Zudem soll eine europaweite Onlineplattform geschaffen werden, um den Austausch von innovativen Lösungsansätzen zu begünstigen.
Welche IT-basierten Visionen haben Menschen in Europa, um aktuelle gesellschaftliche Schüsselthemen zu adressieren? Welche Projekte gibt es bereits, die mittels Technologie unser Zusammenleben und unsere Arbeitswelt zu revolutionieren versuchen? Seit Anfang des Jahres können sich Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen in drei Kategorien präsentieren und um eine Förderung bewerben.
In den ersten beiden Gruppen wird es nun langsam spannend; hier endete der Bewerbungszeitraum bereits am 31. Mai. In der dritten Kategorie, dem Call for Applications, können innovative, IT-basierte Projekte vom 31. Juli bis 30. September 2014 ihre Unterlagen einreichen, um eine finanzielle Förderung von bis zu 60.000 € zu erhalten. Sowohl Neubewerbungen, als auch die besten Kandidaten aus Kategorie 1 werden in die Auswahl einbezogen. Die Fördermittel sollen der Anfertigung von Prototypen, der Durchführung von Testreihen, oder der Prognose zukünftiger Geschäftsentwicklungen dienen. Weitere Informationen zu dieser Bewerbungsrunde werden rechtzeitig auf der CHEST-Homepage veröffentlicht.
In der ersten Kategorie, dem Call for Ideas, kann man sich zwar nicht mehr bewerben, aber zumindest über die Gewinner mitentscheiden. Bis zum 30. Juni läuft die Online- Abstimmung, an der sich jeder, der sich auf der CHEST-Homepage registriert, beteiligen kann. Knapp 220 Projekte hoffen nun auf eine Anschubfinanzierung, die pro Vorhaben bis zu 6.000 € betragen kann.
Die Bandbreite unter fast 220 Vorschlägen ist natürlich riesig: Eine Datenbank für nachhaltiges Verpackungsdesign, welche die besten Beispiele aus der europäischen Praxis dokumentiert; eine App, die Abfallproduzenten und Abfallverwerter wirtschaftlich vernetzt; ein Datenverarbeitungssystem, das den öffentlichen Transport in ländlichen Räumen revolutionieren soll; und und und!
Welche Projekte im Endeffekt den Zuschuss erhalten, bleibt abzuwarten. In jeden Fall zeigt die EU mit dem CHEST Förderprogramm, dass sie das enorme Innovationspotential von Kommunikations- und Informationstechnologien auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung fördert.
