Im Irrawaddy Delta im Süden Myanmars wurde der Mangrovenbestand in den letzten Jahrzehten durch Abholzung für Reisanbau oder Shrimpfarmen erheblich verringert. Doch die Mangroven übernehmen wichtige Funktionen für das Ökosystem des Deltas. Sie filtern das Wasser und bieten Rückzugsräume für Fische. Durch die fehlende Bewaldung verursachte ein Hurrikan 2008 auch wesentlich größere Schäden als es mit dichten Mangrovenbewuchs der Fall gewesen wäre.
Die Notwendigkeit der Aufforstung ist bereits erkannt und es wurde auch schon mit ihr begonnen. Einwohner im Delta pflanzten bisher 2,7 Millionen Mangrovenbäume per Hand, was ein aufwändiger und langwieriger Prozess ist.
Das Projekt der Wiederbepflanzung durch Drohnen der Firma BioCarbon Engineering startet im September diesen Jahres mit dem Ziel, zunächst eine Million Bäume auf einer Fläche von 250 Hektar zu pflanzen. Die Flieger können bis zu 100.000 Bäume an einem Tag pflanzen. Auf diese Weise könnten auf lange Sicht bis zu einer Milliarde Bäume gepflanzt werden.
In einem ersten Schritt überfliegen Kartografiedrohnen in etwa 100 Meter Höhe das Gebiet und erfassen die Topographie und Bodenqualität. Mit den gesammelten Daten werden dann die besten Stellen für die Bepflanzung errechnet. Ein zweiter Schwarm Drohnen übernimmt dann das Pflanzen nach dem zuvor erstellten Plan. Sie fliegen in sehr geringer Höhe und können die Samen, die sich in speziellen kleinen Behältnissen, genannt Seed-Pods, befinden, in den Boden schießen.
Bei maximaler Auslastung kann ein Drohnenpilot sechs Drohnen steuern und kommt so auf die 100.000 neu gepflanzten Bäume. Einwohner vor Ort werden bezahlt, um Samen zu sammeln und die Seed-Pods zu befüllen. Das Projekt ist einer der Gewinner der BridgeBuilder Challenge 2017 und wird dadurch mit 242.800 Dollar unterstützt. Durch die Förderung wird nicht nur das Pflanzen umgesetzt, sondern auch das Überwachen und Erfassen des Projekterfolges ermöglicht.