Klimawandel zum Anklicken

Der Klimawandel wirft viele Fragen auf. Was sind Kippelemente? Welche Regionen sind besonders schwer betroffen? Wie viel Verantwortung tragen wir Menschen? RESET liefert eine Übersicht hilfreicher Quellen zu diesem komplexen Thema.

Autor*in Jenny Louise Becker, 01.02.24

Der Klimawandel ist menschengemacht, darüber ist sich der Großteil der Wissenschaftler*innen einig. Dennoch werden immer wieder Studien veröffentlicht, die das Gegenteil behaupten und die Debatte neu entfachen.

Das liegt zum einen an politischen und wirtschaftlichen Interessen, die hinter den verschiedenen Studien stehen, zum anderen an den vielfältigen und komplexen Methoden der Datenerhebung. Hieraus ergeben sich immer wieder wissenschaftliche Positionen, die behaupten, der Klimawandel sei nicht menschengemacht. Oder es wird sogar behauptet, dass der Klimawandel überhaupt nicht existiert.

Es gibt viele Wissenschaftsmagazine, Online-Portale verschiedener Organisationen, aber auch Tageszeitungen und Illustrierte, die durch eine Vielzahl anschaulicher und teilweise interaktiver Grafiken versuchen, die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar zu machen und die Ursachen zu erklären.

RESET hat hier eine Übersicht über besonders hilfreiche Artikel, Grafiken und Fotostrecken zusammengestellt. Diese vermitteln allerdings keinen absoluten Überblick, sondern sind jeweils nur eine Annäherung an eine komplexe Problematik, dessen Ausmaß kaum vorhersehbar ist.

Infografiken zum Klimawandel

Das Potsdam-Institut für Klimaforschung bezeichnet die sogenannten Kippelemente als Achillesfersen unseres Erdsystems. Kippelemente sind überregionale Bestandteile des globalen Klimasystems, die, sobald ein Schwellenwert überschritten wird, zum Teil unwiderruflich zerstört werden und sich nicht mehr erholen können. Das Institut zeigt auf einer Weltkarte die Ökosysteme und Klimaphänomene, die auf einen Kipppunkt zusteuern, an denen sich der Treibhauseffekt drastisch beschleunigt.

Eine etwas ausführlichere Auseinandersetzung zu diesem Thema hat das Umweltbundesamt mit dem Paper Kipp-Punkte im Klimasystem – Welche Gefahren drohen? veröffentlicht.

https://www.pik-potsdam.de/de/produkte/infothek/kippelemente Kippelemente sind sensible Indikatoren für den globalen Klimazustand. Räumliche Verteilung der globalen und regionalen Kippelemente. Die Farben bezeichnen den Temperaturbereich, in dem ein Kippen wahrscheinlich wird.

Wer sich zum Thema Treibhauseffekt informieren möchte, dem wird mit den Infografiken vom Bayerischen Rundfunk weitergeholfen. Die Grafiken im Artikel „Wie Gase unser Klima aufheizen“ erklären sehr übersichtlich den Treibhauseffekt – einfach die Bilderreihe durchklicken und die Erklärungen lesen.

Klima, hausgemacht“ ist eine sehr sehenswerte Infografik zu unseren CO2-Emissionen. Gezeigt wird, dass nicht nur Industrie und Gewerbe, sondern auch unser Alltag entscheidend zum Klimawandel beiträgt.

Eine gute Zusammenfassung über aktuelle Klimaänderungen lässt sich auf dem Wiki-Bildungsserver finden. Hier werden Folgen und Ursachen des Klimawandels anschaulich und ausführlich erklärt. Auf der Hauptseite findet sich zudem eine gute Übersicht zu den Themen Klimawandel und Klimafolgen.

Fotostrecken zum Klimawandel

Einen sehr beeindruckenden Bericht zum Klimawandel hat die Süddeutsche Zeitung veröffentlicht. In einer Kombination aus Fotostrecke und Infografiken wird dem Betrachter der Klimawandel auf deutliche und schmerzhafte Art und Weise nähergebracht, zum Beispiel durch einen Vergleich der Durchschnittstemperaturen der Jahre1961 bis 1990 und 2018 an verschiedenen Orten in Deutschland.

Eine nicht weniger interessante Kombination aus Fotostrecke und Infografik stellt der Bayerische Rundfunk bereit. Der Artikel thematisiert den Klimawandel in der Arktis und zeigt die Eisschmelze am Nordpol in Grafiken und Bildern.

Das Umweltbundesamt präsentiert die zu erwartenden Klimaänderungen bis 2100.

Animationen zum Klimawandel

Auf Climate Book Lab finden sich Animationen, die den globalen Temperaturanstieg als animierte Spiralgrafiken darstellen, zum Beispiel den Anstieg der globalen Erdtemperatur zwischen 1850 bis 2017. Einfach auf die Fotos im Artikel klicken und die Spiralen auf sich wirken lassen.

Der Wissenschaftler Antti Lipponen vom Finnischen Institut für Meteorologie hat die Geschichte der Globalen Erderwärmung in einer 35-sekündigen Videoanimation erklärt. Von Afghanistan bis Zimbabwe findet sich hier für über 100 Länder die Veränderung der Jahresdurchschnittstemperaturen von 1900 bis 2016.

Die Klimaspiralen der Arktis offenbaren den dramatischen Rückgang des Eisvolumens.

Den Klimawandel stoppen: Sich informieren, dann handeln

Viele Expert*innen sehen das viel diskutierte Ziel, die globale Erwärmung bis 2050 auf maximal 1,5 Grad ansteigen zu lassen, in Gefahr. Selbst das Zwei-Grad-Ziel sei nicht mehr realistisch. Um einer befürchteten Heißzeit, einer weltweiten Klimakatastrophe, zu entgehen, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Als bisher einzige größer angelegte globale politische Vereinbarung gegen den Klimawandel – und deshalb unverzichtbar – existiert der Emissionshandel.

Der EU-Emmissionshandel (ETS) wurde 2003 beschlossen, um den CO2-Ausstoß von Strom- und Energiekonzernen zu reduzieren und damit die Erderwärmung zu stoppen. In Deutschland unterliegen etwa 50 Prozent der Treibhausgasemissionen dem ETS. Emissionsrechte zu kaufen ist auch für Einzelpersonen möglich und trägt dazu bei, die Klimaveränderung aufzuhalten.

Doch auch einfache Umstellungen im Alltagsleben helfen: Nahrungsmittel aus der Region zu kaufen, den Müll richtig zu trennen oder energiebewusst zu heizen sind nur einige Tipps, die dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen. Mit dem Fahrrad statt dem Auto zu fahren und längere Strecken mit dem Zug statt mit dem Flugzeug zurückzulegen, sollten für jede*n von uns alltägliche Handlungen sein. Auf Carsharing oder E-Mobilität umzusteigen ist für all diejenigen interessant, die auf das Auto nicht komplett verzichten können. Vor allem das Fliegen ist ein echter Klimakiller, der die eigene CO2-Bilanz in die Höhe schnellen lässt und deshalb möglichst zu vermeiden ist.

Auch bei der Ernährung kann einiges getan werden, um den Klimawandel aufzuhalten. Eine bewusste fleischarme Ernährung und der Verzicht auf Rind- sowie Schaffleisch tragen dazu bei, die Klimabelastung zu senken. Der Fleischatlas der Heinrich-Böll-Stiftung nimmt den Konsum des liebsten Nahrungsmittels des Deutschen genau unter die Lupe und liefert Zahlen, Daten und Fakten zu diesem Thema.

Weiterführende Informationen

Dieser Artikel wurde im Dezember 2018 erstmalig veröffentlicht. Im Februar 2024 wurde der Artikel aktualisiert.

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