WasteSharks: Wie Wasserdrohnen bei der Säuberung der Meere helfen können

Wasserdrohne im Einsatz

Drohnen können nicht nur fliegen, manche schwimmen auch. Die Wastesharks, die momentan in den Häfen von Rotterdam und Dubai unterwegs sind, sammeln dabei sogar Müll.

Autor*in Jasmina Schmidt, 11.09.18

Übersetzung Jasmina Schmidt:

Immer mehr Projekte und Ideen befassen sich mit dem Problem von Plastikmüll in unseren Ozeanen. Von Kampagnen zur Müllvermeidung, über Strand Cleanups bis hin zum ambitionierten Projekt “The Ocean Cleanup” des Niederländers Boyan Slat, das letzten Samstag an den Start ging – die Spannweite ist groß. Diese Projekte sind auch nötig, wenn man bedenkt, dass Voraussagen ein Szenario von mehr Plastik als Fische in den Meeren bis 2050 beschreiben.

Mit Wasser-Drohnen das Meer aufräumen

Ein weiteres Projekt, das sich in die Bewältigung dieser wichtigen Aufgabe einreiht, ist das des Südafrikaners Richard Hardiman, das vor zwei Jahren mit einem Pilot-Projekt im Hafen von Rotterdam startete. Seine WasteSharks sind staubsaugerähnliche Wasser-Drohnen, deren Funktionsweise an die Nahrungsaufnahme von Walhaie angelehnt ist. Was als Projekt im Hafen von Rotterdam begann, säubert jetzt auch den Hafen von Dubai. Die WasteSharks schwimmen dort durch das Wasser und sammeln dabei Plastikmüll, Mikroplastik und Daten über ihre Umwelt. Bis zu 200 Liter an Abfall können sie aufnehmen, bevor sie wieder an Land müssen, um geleert zu werden. Nach 16 Stunden Arbeit müssen sie dann wieder aufgeladen werden. Die Drohnen gibt es in zwei Modellen: mit einer Fernbedienung, wie man das von den handelsüblichen Drohnen kennt, die durch die Lüfte steigen. Und ein Modell, das sich autonom durch das Gewässer bewegt und bei dem Sensoren verhindern, mit anderen Verkehrsteilnehmern zusammenzustoßen.

Doch die Drohne sammelt nicht nur Abfall im Wasser, sondern auch Daten. Informationen wie Wassertemperatur, -tiefe und -qualität, aber auch zu Faktoren wie der pH-Wert, Trübung und Anteile von zum Beispiel Ammonium, Nitraten und Chloriden im Wasser kann das Gerät sammeln.

Bei jährlich acht Millionen Tonnen Plastikmüll, die in den Meeren unseres Planeten landen, sind solche Ideen ein großer Schritt in die richtige Richtung. Jedoch sollte nicht vergessen werden, dass das Problem nicht erst beim Plastik im Meer anfängt, sondern schon mit unserem täglichen Umgang damit. Die Vermeidung insbesondere von Einweg-Verpackungen ist zum Beispiel etwas, was sich manchmal leichter realisieren lässt als man glaubt. Falls du ein paar Inspirationen brauchst: hier findest du Alltagstipps, wie du Plastik vermeiden kannst.

MARKIERT MIT
Ein schwimmender Park aus Abfall

In Rotterdam werden Plastikabfälle in einen schwimmenden Wasserpark umgewandelt – eine Steigerung der Lebensqualität, aber auch der Biodiversität im Stadtraum.

Pacific Garbage Screening – The Ocean Cleanup bekommt Unterstützung

Das Projekt „Pacific Garbage Screening“ soll die Meere von Plastikmüll befreien und den Müll sogar in Bio-Plastik verwandeln. Dank Crowdfunding strebt das Projekt jetzt der Realisierung entgegen.

Neues von Boyan Slat: The Ocean Cleanup startet erste Tests

Unsere Ozeane von Plastikmüll zu befreien, das ist die Mission von The Ocean Cleanup. Aus den großangelegten Plänen ist jetzt ein Prototyp geworden. Nun wird sich zeigen, was das System wirklich kann.

Mikroplastik – Klein, fies und überall

Mikroskopisch kleine Plastikpartikel sind mittlerweile in nahezu allen Gewässern, in unseren Böden und sogar in der Luft, die wir atmen. Wo kommen sie her, was machen sie mit uns und vor allem: Was können wir dagegen tun?

Ein ‚Abfallhai‘ befreit Häfen vom Plastikmüll

Drohnen fliegen nicht nur in der Luft herum, sondern können auch schwimmen - wie der Waste Shark. Die Rede ist nicht von einer neu entdeckten Tierart, sondern von einer schwimmenden Drohne, die in Häfen Plastikmüll einsammelt, bevor er ins weite Meer treibt. 

Drohnen – fliegende Helfer für eine nachhaltige Entwicklung

Drohne – dieses Wort ist gleich mit einer ganzen Reihe an Bildern und Assoziationen belegt, die in den meisten Fällen von dem massiven Einsatz von Drohnen in der militärischen Kriegsführung herrühren dürften. Dennoch sind diese „unbemannten Flugobjekte“ wie sie mittlerweile häufiger bezeichnet werden, heutzutage immer mehr im Einsatz für die „gute Sache“.

RESET-Spezial: Drones and Satellites for Good – Wie Drohnen und Satelliten die Welt retten

Vom Weltmeer bis zum Weltall – die Einsatzmöglichkeiten von Drohnen und Satelliten sind schier unbegrenzt. Unbemannte Luftfahrzeuge werden längst nicht mehr nur in Kriegsgebieten von der Rüstungsindustrie eingesetzt. Mit modernster Technik ausgestattet, können sie auch wertvolle Helfer im Kampf gegen Umweltverschmutzung und soziale Ungerechtigkeit sein. Sie können Klimasünder enttarnen und sogar Verschüttete retten. In unserem RESET-Spezial Drones and Satellites for Good stellen wir euch in den nächsten fünf Wochen Projekte vor, die mit Satelliten und Drohnen im Einsatz für eine nachhaltige Entwicklung sind.

Du hast genug vom Plastikwahn? Es geht auch anders!

Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiktüten verbraucht, davon allein in Deutschland etwa sechs Milliarden. Nicht nur Tüten, auch PET-Flaschen, Plastikverpackungen und andere Einweg-Plastikprodukte lassen den Plastikmüll an Land und in den Meeren anwachsen. Doch dagegen läst sich etwas tun!

Plastic Ocean – Plastikinseln im Meer

Täglich produzieren wir gewaltige Mengen an Müll, ein großer Teil davon besteht aus Plastik. Dieses sehr langlebige Material landet in unseren Meeren und sammelt sich dort zu Plastikinseln von enormen Ausmaßen. Das ist nicht folgenlos für unsere Ozeane und seine Bewohner.