Philippinen: mit Tablet für eine bessere Gesundheitsversorgung

Eines der Millenium-Entwicklungsziele der Philippinen ist die Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern. Zwar ist in den letzten Jahren die Zahl der Müttersterblichkeit zurückgegangen, doch reicht dies lange nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Community Health Teams nutzen jetzt Tablets, um ihre Gesundheitsversorgung zu verbessern und zuverlässiger zu machen - dank e-AKap.

Autor*in Hanadi Siering, 07.08.15

Eine der großen Millenium-Herausforderungen der Philippinen ist die Verbesserung der Gesundheit von Müttern. Leider deutet laut UNDP jedoch alles darauf hin, dass der Inselstaat dieses Ziel bis Ende 2015 nicht erreichen wird. Zwar ist in den letzten Jahren die Zahl der Müttersterblichkeit zurückgegangen, doch sind die Verbesserungen vergleichsweise gering. Grund dafür sind u.a. der schlechte Zugang zum Gesundheitssystem für Frauen in entlegenen Regionen, die fehlenden finanziellen Mittel oder die Nichtinanspruchnahme von Beratungsangeboten der Familienplanungsinitiativen aus religiösen Gründen.

Universelle Gesundheitsversorgung 2.0

Zur Lösung dieser Probleme werden sogenannte Community Health Teams (CHTs) eingesetzt, die von philippinische Regierung 2011 ins Leben gerufen wurden. Sie sollen die Gesundheitsversorgung verbessern und auch zu entlegenen und unterversorgten Orten der Inseln bringen. Zu den mittlerweile über 100.000 CHTs gehören üblicherweise Hebammen, Krankenschwestern und freiwillige Helfer. Zu ihren Aufgaben zählen regelmäßige Hausbesuche, Geburtsvorbereitung und Nachsorge. Ihre Arbeit ist jedoch von vielen Hindernissen begleitet.

e-AKaP steht für electronic Aksyon Para Sa Kalusugang Pangkalahatan bzw. für „Action for Universal Healthcare Coverage“. Das Projekt wurde 2014 von ACCESS Health International gelauncht und nutzt mobile Technologien wie Tablets, um die Möglichkeiten der CHTs auszuweiten, die Kommunikation zu verbessern und die Arbeit der Teams zu erleichtern. Mithilfe der mobilen iCHT-App können individuelle Profile und Gesundheitspläne erstellt, relevante Multimedia-Informationen ausgetauscht und erhalten werden, und vor allem Berichte schnell und einfach an Gesundheitseinrichtungen und das örtliche Gesundheitsamt weitergeleitet werden.

Bisher wurden 130 CHTs mit den Tablets und e-AKap ausgestattet. Jedes Team ist für etwa 50 Familien verantwortlich. ACCESS Health International schätzt das rund 5.000 philippinische Familien von CHTs mit Tablet versorgt werden.

Die Nutzung der App erleichtert auch in Hinbick auf Kosten- und Zeitersparnis die Arbeit der CHTs – zeitintensives Ausfüllen von Formularen und Protokollen wird direkt vom Tablet aus erledigt.

Am wichtigsten ist jedoch, dass das Projekt der Regierung die Möglichkeit eröffnet, aktuelle und zuverlässige Informationen zum Gesundheitszustand der philippinischen Bevölkerung zu erhalten und dementsprechend verbessernde Maßnahmen zur Verringerung der Müttersterblichkeitsrate zu ergreifen. Auch in anderen Ländern werden Tablets und Handys eingesetzt, um die schlechte gesundheitliche Situation von Müttern in entlegenen Gebieten vorzugehen – z.B. in Indien, wo Frauen per SMS geholfen wird.

Indonesien: SMS-Service schützt Mutter und Kind

Immer noch sterben auf der Welt viele Mütter und Neugeborene an den Folgen schwangerschaftsbedingter Komplikationen. In Indonesien ist diese Rate besonders hoch. Ein SMS-Informationssystem will genau das jetzt verhindern.

Müttersterblichkeit per SMS bekämpfen

An keinem Ort in Indien sterben mehr Mütter als im Bundesstaat Assam. Dort wird ihnen systematisch der Zugang zu Ärzten und Krankenhäuser verwehrt. Diskriminiert werden vor allem die Frauen der Adivasi, die dadurch die meisten Todesopfer zu beklagen haben. Über dieses Problem wird weder berichtet, noch wird etwas dagegen getan. Bis jetzt! Das Projekt End Maternal Mortality Now will per SMS den Frauen helfen!