MOAS: Maltesische Flüchtlingshilfe auf Hochsee-Niveau

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Jedes Schiff ist nach internationalen Seefahrtsrecht verpflichtet, in Seenot geratenen Schiffen zu helfen. Daran halten sich Familie Catrambone und ihr Team und riefen daher MOAS ins Leben, um Geflüchteten auf dem offenen Meer zu helfen.

Autor*in Hanadi Siering, 07.09.15

In letzter Zeit berichteten wir aus gegebenen Anlass über Hilfsinitiativen für Flüchtlinge, die ihnen entweder im Ankunftsland, in den Unterkünften oder vorher schon auf dem Meer helfen. Für Letzteres engagiert sich MOAS (Migrant Offshore Aid Station). Mit einem 40 Meter langen Schiff, zwei ferngesteuerten Flugzeugen und zwei Luftbooten ist das MOAS Team auf dem Mittelmeer unterwegs, um Schiffe und Boote in Seenot aufzuspüren und sofort die zuständige Rettungsstelle für in Seenot geratene Schiffe zu informieren und akute Nothilfe zu leisten.

Internationale Helfer, Sicherheitsexperten, Mediziner und erfahrene Seeleute haben sich für MOAS zusammen getan, um geflüchtete Menschen in Seenot zu retten. In nur zwei Monaten Testbetrieb, retteten die Seeleute bereits 3.000 Menschen aus dem Wasser. Mit Wasser, Lebensmitteln, Rettungswesten, Medikamenten etc. ausgestattet, kreuzt die Phoenix der Catrambones über das Mittelmeer. Laut Aussage der MOAS Website sei es jedoch das Ziel des MOAS-Teams, Leben zu retten und nicht Flüchtlinge von einem Ort zu einem anderen zu bringen. Sie bringen die Geretteten zur nächsten zuständigen Behörde.

Gegründet wurde MOAS 2013 von Christopher und Regina Catrambone auf Malta, nachdem im selben Jahr über 500 Menschen vor der Küste Lampedusas ertranken. Das erste Jahr finanzierte die Familie die Rettungsaktion noch aus eigener Tasche. Um das Projekt weiterführen zu können, sind sie jedoch auf weitere Spenden angewiesen, z.B. auch über die Spendenplattform unserer Kollegen von betterplace.

Offizielle Website von MOAS

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