Mein lieber Schwan: Hübsch Wasserwerte messen

Keine Sonde. Echter Schwan

Die National University of Singapore hat Roboter entwickelt, um die Wasserqualität in öffentlichen Gewässern zu überwachen. An sich nicht spannend, wenn die Roboter nicht aussehen würden wie Schwäne und sich damit hübsch und harmonisch in die Umwelt einpassen.

Autor*in Silvana Steiniger, 31.07.15

Die Überwachung der Wasserqualität in urbanen Gewässern ist nicht ganz so einfach. Eine Vielzahl von Verschmutzungen können an vielen Stellen auftreten. Man müsste quasi überall gleichzeitig sein, um den Quellen auf die Schliche zu kommen. Das ist mit Booten personell sowie finanziell aufwändig. Schwimmende Mess-Sonden schaffen hier Abhilfe. Aber: schön sind die meist nicht.

NUSwan, New Smart Water Assessement Network, heißt das Konzept das Messtechnik jetzt mit Eleganz und Knuffigkeit paart. Die Mess-Schwäne können ferngesteuert werden, sind jedoch darauf ausgelegt, per GPS alleine ihre Bahnen zu ziehen. Dabei messen sie den PH-Wert, den Chlorophylwert (Stichwort Algen), den gelösten Sauerstoff sowie die Trübung des Wassers. Diese Daten werden dann direkt in eine Cloud übertragen. Wenn dem Schwan der Saft ausgeht paddelt er eigenständig zurück zur Lade-Basis. Hart im Nehmen sind die Schwäne auch noch, laut ihren Entwicklern überstehen sie problemlos Zusammenstöße mit Kayaks und auch kleineren Motorbooten.

Bleib sauber

Viele Jahre lang hatte Singapore mit erheblichen Verschmutzungen von Flüssen und anderen Gewässern im städtischen Raum zu kämpfen. Mit dem groß angelegten „The Clean-up of the Singapore River and Kallang Basin“ Programm hat es Singapore in knapp zehn Jahren geschafft, die Qualität des Wassers beträchtlich zu verbessern. Die Schwäne sollen nun dazu beitragen, dass das auch so bleibt.

Noch sind die Mess-Schwäne im Probestadium, es haben jedoch schon andere asiatische Länder, wie z.B. China, die noch heute mit schwersten Wasserverschmutzungen zu kämpfen haben, Interesse an der Messtechnik im Schwanengewand angekündigt.

MARKIERT MIT
Mangelware Wasser

Während wir in Deutschland im Durchschnitt rund 120 Liter reinstes Trinkwasser pro Tag für das Waschen, Putzen und Kochen verbrauchen, haben laut dem aktuellen UN-Weltwasserbericht 2,1 Milliarden Menschen keinen Zugang zu trinkbarem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser.

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Sensor im Fluss: Bakterien messen Wasserqualität

Sauberes Wasser ist einer der entscheidenden Faktoren gesunden Lebens. Dabei sind Seen und Flüsse in vielen Ländern oft die einzige Wasserquelle. Wie es um die Wasserqualität derer bestellt ist, wird  auf Grund des Aufwands selten gemessen. Jetzt kommt aus Großbritannien ein Sensor, der die Wasserqualität mit Hilfe von Bakterien vor Ort ermittelt und dabei kostengünstig ist.