Facebook-Satellit: Internet für Afrika jenseits der Sahara

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© Eutelsat

Zwei Drittel der Weltbevölkerung haben noch keinen Zugang zum Internet. In vielen abgelegenen Regionen fehlt auf dem Boden einfach die Infrastruktur dafür. Facebook und Eutelsat arbeiten an einem Satelliten, um das zu ändern.

Autor*in Hanadi Siering, 12.10.15

AMOS-6 heißt er – der Satellit von Facebook und Eutelsat, der nächstes Jahr im Rahmen der Internet.org Initiative helfen soll, die Zweidrittel der Weltbevölkerung ohne Internetanschluss dauerhaft online zu bringen. Der Satellit soll dafür Länder südlich der Sahara versorgen. Facebook will mit einer Reihe von lokalen und gemeinnützigen Partnern zusammenarbeiten, um den Satelliten-Zugang nutzbar zu machen.

Facebook kündigte schon diesen Sommer den Einsatz von riesigen solarbetriebenen Internet-Drohnen an, um Internet in entlegene Gegenden zu bringen.

Teure Geräte, keine Infrastruktur, unzuverlässiger Strom

Die Gründe, warum so wenig Menschen über einen Internetzugang verfügen, sind vielfältig: Geräte sind teuer, Stromquellen sind limitiert, Netzwerke schwach oder zu weit von einander entfernt. Durch die Anstrengungen der Initiative werden mehr und mehr Menschen online gehen können, wodurch sich die digitale Kluft verringert, neue Geschäfts- und dadurch auch Entwicklungsmöglichkeiten ergeben.

Zugegebenermaßen ist der Facebook-Satellit kein selbstloses Geschenk von Facebook. Mehr Internetnutzer bedeuten auch mehr potentielle Facebook-Neuanmeldungen und somit ein riesiges Geschäft. Wie viel der Internetzugang über den Facebook-Satelliten kosten soll, ist bisher auch noch nicht bekanntgegeben worden.

Über das Potential von Satelliten als Umweltschützer und Entwicklungshelfer aus dem Weltraum könnt ihr auf RESET-Wissen nachlesen.

Satelliten: Umweltschützer und Entwicklungshelfer aus dem All?

Satelliten, einst für militärische Zwecke entwickelt, werden heute immer öfter auch für den Umwelt- und Naturschutz und im humanitären Bereich eingesetzt. Damit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für den Kampf gegen illegale Abholzung, Epidemien, Umweltverschmutzung und für die Überwachung und den Schutz bedrohter Tierarten. Was aber machen Satelliten eigentlich und wozu braucht man ihre gesammelten Daten? Können sie tatsächlich als Umweltschützer und Entwiklungshelfer hilfreich sein?

Digitale Kluft

Der Begriff der digitalen Kluft entstand Mitte der 1990er Jahre und beschreibt den ungleichen Zugang verschiedener Bevölkerungsgruppen zu Informations- und Kommunikations-Technologien (IKT) im nationalen, regionalen und internationalen Vergleich. Die Formulierung steht für die Annahme, dass jenseits der rasanten technologischen Fortschritte einer großen Anzahl von Menschen der Zugang zu diesen Technologien und den damit verbundenen Möglichkeiten verwehrt bleibt.