Ein schlauer Speicher gegen Schwankungen im Stromnetz

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Eine der größten Herausforderungen erneuerbarer Energien sind Schwankungen im Stromnetz, denn die Sonne scheint nicht immer und auch der Wind weht nicht durchgängig. Daher müssen innovative Lösungen her.

Autor*in Richard Diesing, 27.11.17

Adaptive Balancing Power hat einen sogenannten Schwungmassenspeicher entwickelt, der Stromschwankungen ausgleichen soll. Aber wie funktioniert das? Eigentlich recht simpel: Fließt viel Strom, wird über einen Motor ein Zylinder beschleunigt. Die überschüssige Energie wird in der Drehbewegung des Zylinders gespeichert. Ist zu wenig Strom da, wird die zuvor in der Drehbewegung gespeicherte Energie genutzt, um Strom zu gewinnen und so die Schwankung im Stromnetz auszugleichen. 

Der Speicher, so sagte Christian Schäfer von Adaptive Balancing Power gegenüber der FAZ, sei 1,5 Meter hoch, wiege rund 300 Kilogramm und habe einen Durchmesser von bis zu 80 Zentimetern. Das Unternehmen will so viel Reibungsverluste wie möglich vermindern. Das hat zwei Gründe: Zum einen ist das Produkt so langlebiger als z.B. Lithium-Ionen-Akkus – Adaptive Balancing Power verspricht minimale Wartung und unbegrenzte Lebensdauer. Zum anderen wird es effizienter. Aus diesen Gründen ist der Schwungmassenspeicher in einem berührungsfreien Magnetlager gelagert und das drehende Teil befindet sich in einer Vakuum-Umgebung. Für den Speicher werden keine gefährlichen Materialien verwendet.

Damit könnten die neuartigen Speicher schon bald konventionelle Kraftwerke und deren netzstabilisierende Wirkung ersetzen und dabei CO2-Emissionen einsparen; das Unternehmen schätzt das Einsparpotenzial eines einzigen Speichers auf bis zu 140 Tonnen CO2. Da die Speicher nur wenige Minuten Energie speichern, sind sie eher weniger für den Hausgebrauch geeignet. Denkbar wäre jedoch eine Kombination mit anderen Speichertechnologien. In Autos beispielsweise könnten die Schwungkraftspeicher die hohen Belastungen auf die Lithium-Ionen-Batterien erheblich reduzieren.

Die 14 Mitarbeiter haben Großes vor: Aktuell arbeiten sie an einem ersten Pilotsystem in England und Irland. Im kommenden Jahr soll in England der größte Schwungmassenspeicher in Europa entstehen, so Christian Schäfer gegenüber der FAZ. Und vielleicht wird schon in wenigen Jahren der Schwungmassenspeicher des erst 2016 gegründeten Unternehmens nicht mehr aus unseren Stromnetzen wegzudenken sein…

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