Der Klimagipfel ist gescheitert – jetzt sind wir alle gefragt!

Nach dem wenig ambitionierten Klimagipfel ist es spannender denn je, ob wir im entscheidenden nächsten Jahrzehnt noch das Ruder herumreißen können oder sehenden Auges in die Klimakatastrophe steuern. Aber: Wir alle können etwas tun und die Klimabewegung vorantreiben!

Autor*in Sarah-Indra Jungblut, 19.12.19

Übersetzung Sarah-Indra Jungblut:

Alle Umweltorganisationen sind sich einig: Die 25. Auflage der Klimakonferenz (COP25) in Madrid Anfang Dezember ist gescheitert. Statt Nachschärfungen der Klimaziele und Regelungen für den Emissionshandel konnte nach tagelangen Diskussionen lediglich das Schlimmste verhindert werden, indem viele brisante Themen auf nächstes Jahr verschoben worden sind. Fridays for Future fordert zusammen mit Wissenschaftler*innen weltweit ein umfassendes und schnelles Handeln, um unsere CO2-Emissionen konsequent herunterzufahren – von Aktionismus war in Madrid von Seiten der politischen Entscheider*innen aber nichts zu sehen. Damit klafft in der internationalen Politik die Lücke zwischen dem, was dringend nötig ist, und dem, was wirklich getan wird, immer weiter auseinander.

Das Gleiche gilt auch für das jetzt von der Bundesregierung beschlossene Klimapaket: ein Anfang, ja, aber ziemlich schwach in vielen Punkten, um wirklich eine ökologische Transformation anzustoßen.

Statt zu handeln, scheinen alle – Individuen, Unternehmen, Staaten – auf die anderen zu warten. Aber an der Klimakatastrophe sind wir alle beteiligt, am Ende sitzen wir alle im selben Boot – und das droht zu sinken. Wenn niemand anfängt, etwas dagegen zu tun, gehen wir alle unter. Aber auch andersherum: Wenn jemand voran geht, ist es leichter, mitzuziehen.

Unabhängig davon, was in der internationalen Politik passiert, kann jeder Mensch, jedes Unternehmen und jedes Land sich dafür entscheiden, Maßnahmen für eine CO2-arme Zukunft zu ergreifen – und damit nicht nur unmittelbar CO2-Emissionen einsparen, sondern auch den Weg für Nachahmer bereiten. Der „Green Deal“, den die EU vorantreiben will, ist daher ein wichtiges Signal. Klimaneutralität und Netto-Null-Emissionen in der gesamten EU bis 2050 sind das Ziel – ob auf die guten Absichten auch Taten folgen, wird sich im nächsten Jahr zeigen. 

Für 2020 gilt es also mehr denn je: Wir sind alle gefragt! Also, auf die Straße gehen, lautstark Bewegung in der Klimapolitik einfordern und selbst mit der persönlichen Klimawende beginnen. Wie und womit ihr anfangen könnte, dafür findet ihr hier Ansatzpunkte: 12 Tipps, was du sofort gegen den Klimawandel tun kannst

Mit der neuen Dekade stehen wir vor entscheidenden Jahren; vor Jahren, in denen es uns gelingen muss, unsere Treibhausgasemissionen radikal zu senken. Mit RESET.org zeigen wir Lösungswege aus der Klimakrise – und wir sind motivierter denn je weiterzumachen und unser Wissen in die Welt zu tragen, um Veränderungen anzustoßen.

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